Bissau - Schwere organisatorische Mängel haben die Parlamentswahlen im westafrikanischen Kleinstadt Guinea-Bissau an den Rand des Chaos gebracht. Die Wahlbehörden in der früheren portugiesischen Kolonie entschieden am Montag, die Abstimmung zu unterbrechen und am Dienstag fortzusetzen. Die ersten Wahlen nach dem unblutigen Militärputsch vor einem halben Jahr waren für Sonntag und Montag angesetzt gewesen.

Am ersten Tag der Abstimmung konnten viele der 600.000 Wahlberechtigten ihre Stimmen nicht abgeben, weil Stimmzettel fehlten oder Wahlhelfer nicht erschienen waren. Zahlreiche Wahllokale öffneten nur für wenige Minuten oder gar nicht. Der Montag sollte dazu genutzt werden, die organisatorischen Pannen zu beheben.

Die Abstimmung gilt als die "letzte Chance" für das am Rande des Staatsbankrotts stehende Land, seine seit Jahren andauernde Krise zu überwinden. Das Militär hatte im.September 2003 den gewählten Präsidenten Kumba Yala gestürzt und eine Übergangsregierung eingesetzt. (APA/dpa)