Der britische Mobilfunkbetreiber Virgin Mobile
prüft nach einem Bericht des "Guardian" (Montagausgabe) einen
Börsengang Ende Juni. Wie die britische Zeitung berichtete, arbeitet
eine Beratergruppe für die Ex-Tochter der Deutschen Telekom derzeit
Pläne für diesen Termin aus. Dabei werde der Wert des Unternehmens
auf rund 1,3 Mrd. Pfund (1,9 Mrd. Euro) geschätzt. Ein Sprecher von
Virgin Mobile sagte zu dem Bericht, das zum Luftfahrt- und
Medien-Konzern von Richard Branson gehörende Unternehmen prüfe "alle
Optionen".
Virgin Mobile hat in Großbritannien vier Mio. Kunden, nutzt dazu
aber das Netz der Telekom-Tochter T-Mobile. Die Telekom hatte sich zu
Jahresbeginn aus der Firma zurückgezogen und ihren 50-prozentigen
Anteil an Virgin verkauft. Laut damaliger Vereinbarung wäre das
deutsche Unternehmen an den Erlösen eines Börsengangs oder Verkaufs
beteiligt. Dies gilt für alle Beträge oberhalb von 550 Mio. Pfund.
Von diesen würde die Telekom 25 Prozent erhalten, höchstens aber 100
Mio. Pfund.
Für den umtriebigen Geschäftsmann Branson wäre es der erste Gang
an die Börse seit langem: Er hatte die Aktie der Holding-Gesellschaft
seines Konzerns Ende der achtziger Jahre aus dem Handel genommen.
Auch keine der Teilgesellschaften ist derzeit börsennotiert.
Die aus einem Börsengang fließenden Gelder würden es Branson laut
"Guardian" erlauben, in den USA eine Fluggesellschaft zu gründen.
Branson hatte in der vergangenen Woche gesagt, er stehe in
Verhandlungen mit einer US-Gesellschaft, um Start- und Landerechte
für eine eigene neue Fluglinie zu übernehmen. Dabei nannte er keinen
Namen. Er sagte lediglich, die in Schwierigkeiten steckende US
Airways könne möglicherweise Partner des neuen Unternehmens werden.(APA)