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Foto: Reuters/Pool
Der neueste Trend auf dem Karaokesektor kommt aus den USA. Dort beginnt nach den alkoholbedingt in Bars unternommenen Gesangsentblößungen im Bereich "Lieder, die die Welt kennt, aber nicht in der Version vom Pepi-Onkel braucht" derzeit ein neuer Stil zu greifen.

Menschen, die sich dringend in der Öffentlichkeitzum Affen machen wollen, können dort ab sofort statt dem Absingen von Robbie Williams oder Donna Summer oder "I will survive" die bekanntesten und dringlichsten Szenen aus Action- und Horrorfilmen coram publico neu synchronisieren. Von darstellerisch schwierigen Schlüsselszenen wie Dirty Harry's "Make my day, punk!" oder Arnolds "I'll be back!" bis zu Aliens "17 Tage! 17 Tage!!! Wir werden hier nicht einmal 17 Stunden überleben!" öffnet sich damit ein weites Feld für Nachwuchskräfte.

Das ist wahrscheinlich allemal lustiger als die ganze aus dem Karaoke-Geschäft entstandene Fernseh- und Musikindustrie von Deutschland sucht den Superstar bis zu Popstars hinunter zum heimischen Landfunk mit Starmania.

Jetzt wird es auch für Josef Andorfer von RTL 2 und die Entwicklungsabteilung des ORF interessant: Der Vogel wird derzeit allerdings in Berlin abgeschossen. Dort kann man beim Clubbing gerade unter großer Anteilnahme der beiwohnenden Nachteulen Karaoke zu Klassikern des Pornofilms stöhnen. Wenn das nicht bald ins TV- Nachtprogramm kommt, blase ich eine Packung Kondome zu Luftballons auf. Damit die Kinder auch was davon haben. (schach/DER STANDARD; Printausgabe, 31.3.2004