Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Schneider
Zwei Elefanten und mehrere Löwen, sechs weiße Esel, Pferde, Ponys, Lamas und Ziegen: so weit die lebendigen, doch veräußerbaren Werte des seit drei Monaten in Konkurs befindlichen Gänserndorfer Safariparks.

Diese Werte will Masseverwalter Ferdinand Bruckner jetzt rasch zu Geld machen. Für zwei Elefanten gebe es schon Kaufangebote aus Köln, um 40.000 Euro pro Tier, schilderte Harald Schwammer, Vizedirektor des Schönbrunner Tiergartens, der für die Österreichischische Zoo Organisation (Ozo) den Übergangsbetrieb in Gänserndorf beaufsichtigt. Die weißen Esel seien überhaupt schon vergeben: Um insgesamt 5000 Euro würden sie in einen heimischen Nationalpark übersiedeln.

Versorung der Tiere bis 6. Mai gesichert

Bruckner selbst war am Dienstag nicht zu erreichen. Die Versorgung der Tiere und die Bezahlung der Mitarbeiter sei noch bis 6. Mai gesichert, ließ er verlauten. An diesem Tag, so Schwammer, ende die dreimonatige Überbrückungsfrist, für die das Land Niederösterreich und der Pharmakonzern Baxter mehr als 300.000 Euro zur Verfügung gestellt hatten.

Eine ursprünglich in Aussicht gestellte Fristverlängerung für weitere drei Monate werde es nicht geben, meinte Helmut Miernicki, Geschäftsführer der Landesentwicklungsagentur Eco Plus. So zumindest laute sein "aktueller Informationsstand", während Schwammer das Aus noch nicht als endgültig betrachtet. Seines Wissens gebe es durchaus Interessenten für den Park: "Aus Deutschland, Italien und Frankreich."

Zudem, so der Zoologe, stoße auch das Zu-Geld-Machen der lebendigen Konkursmasse auf enge gesetzliche Grenzen: "Die Verschickung eines exotischen Tieres ist noch einmal so teuer wie der Kaufpreis selbst. Und Menschenaffen wie Schimpansen dürfen laut Washingtoner Artenschutzübereinkommen überhaupt nicht veräußert werden." (bri/DER STANDARD; Printausgabe, 31.3.2004)