Die Befürchtungen aus der letzten Analyse sind eingetreten. Der Frankfurter Leitindex konnte sich nicht mehr auf dem Niveau von 4000 Punkten halten und ist in Begleitung der Anschläge von Madrid rasant abgestürzt. Wer das Stop-Loss entsprechend unserer Empfehlung auf 3940 nachgezogen hat, konnte auf diese Weise seine Schäfchen vorerst ins Trockene bringen. Doch wie geht es jetzt weiter? Findet der Index nun wieder Anschluss an die Aufwärtsbewegung?

Mittelfristig: Karten werden neu gemischt

Die Charttechnik deutet auf spannende Zeiten hin, denn der DAX muss sich zunächst einmal neu orientieren. Es wird für den Index nicht leicht, wieder in den alten Trott zurückzukehren, schliesslich ist er am 11. März bei knapp 4000 Punkten mit aller Deutlichkeit aus dem seit exakt einem Jahr bestehenden Trendkanal nach unten ausgebrochen. Die mittelfristige Aufwärtsbewegung darf daher zu Recht in Frage gestellt werden. Die Karten müssen erst neu gemischt werden.

Widerstände behindern Erholung

Auf kurzfristiger Basis dürfte das Ausbruchskursziel aus dem Trendkanal mit dem Rückfall auf die Unterstützung bei 3680 bzw. 3690 Punkten bereits erreicht worden sein. Positiv zu sehen ist vor allem die zuletzt erfolgte Erholung, die den Index über das wichtige Unterstützungsniveau bei 3780 Punkten hinausgeführt hat. Wird diese Marke erneut in Mitleidenschaft gezogen, muss man jedoch mit einem neuerlichen Rückfall auf das letzte Tief rechnen. Darunter befinden sich bei 3570 und bei 3420 Zählern weitere Unterstützungen. Auf der anderen Seite wartet zwischen 3920 und 3980 Punkten jetzt eine hartnäckige Widerstandszone. Auch danach gibt es beim DAX noch keinen Grund für grossen Jubel, denn bei 4150 bis 4175 lauert schon die nächste Hürde.

Markttechnik kurzfristig positiv gestimmt

Die Markttechnik zeichnet kurzfristig ein eher positives Bild. So hat etwa der MACD vor kurzem ein Kaufsignal generiert. Die Stochastik ist derzeit ebenfalls long und hätte noch genug Potenzial nach oben. Diese Konstellation spricht daher für eine Fortsetzung des Rebounds. Das trägere Directional Movement System hingegen zeigt noch einen intakten Abwärtstrend und ein Verkaufssignal an.

Strategie

Aufgrund der verhaltenen mittelfristigen Aussichten bleibt der DAX in den nächsten Wochen ein Spekulationsobjekt für risikobereite Anleger. Bei eventuellen Long-Trades sollte der Einstieg idealerweise in der Nähe einer der obengenannten Unterstützungen erfolgen. Als Ziel nimmt man am besten den darüberliegenden Widerstand. Wer durchgehend auf einen Rebound bis 4175 setzt, sollte sich per Stop-Loss vor einer Umkehr im Bereich 3920 bis 3980 schützen. (Wolfgang Weinmann)