Dass der Hype erst vor ein paar Jahren eingesetzt habe, hört Wolfram Siebeck nicht gerne. Kein Wunder: Schließlich hat der Grandseigneur der deutschsprachigen Gourmetkritik schon über Essen geschrieben, als ein Jamie Oliver einen Kochlöffel nicht von einer Rassel unterscheiden konnte.

Doch nicht die Popstars der Küche sind es, die Siebeck dieser Tage nach Wien lockten: Gemeinsam mit der "Zeit" hat er Hobbyköche zum Wettbewerb „Ein Menü für Siebeck“ gebeten. Vorgabe: drei Gänge – einmal Suppe, einmal mit Schokolade. Über 470 professionelle Amateure meldeten sich, 30 davon aus Österreich. Die besten vier von ihnen durften am Donnerstag Wolfram und Barbara Siebeck, Meridien-Küchenchef Christoph Brandstätter, Helmut Österreicher (Steirereck) und Erwin Steinhauer bekochen.

Die Österreich-Sieger Volker und Udo Moser aus Wien kochen dann am 19. April in Berlin. Um ein Essen bei Alain Ducasse, dem höchstdekorierten Koch der Welt. Und dem sollte man auch nicht damit kommen, dass Kochen erst in den letzten Jahren zum hippen Kult geworden ist. (DER STANDARD Printausgabe 8.4.2004)