Wien - Kommende Woche finden in Wien die Finalrunden des 5. ÖTR-Contest, eines internationalen Wettbewerbs für Amateur- und Profi-Tänzer statt. Dank dieses 1996 durch den Österreichischen Tanzrat (ÖTR) gegründeten Wettbewerbs sei "das gesamte Niveau der heimischen Tanzszene viel besser geworden", betonte Evelyn Téri, ehemalige Solotänzerin und zum zweiten Mal künstlerische Leiterin des ÖTR-Contests. Vladimir Malakhov, Ehrenpräsident der Veranstaltung und derzeit als möglicher Zanella-Nachfolger an der Staatsoper im Gespräch, ließ sich entschuldigen.

350 TeilnehmerInnen aus 22 Ländern (bis nach China, Kirgisistan und Südkorea) werden in verschiedenen Kategorien und Altersklassen streng anonymisiert in den ab kommenden Montag (5. April) abgehaltenen Endrunden antreten. Mit 52 Anmeldungen herrscht auch bei den Profitänzern großer Andrang. Sehr ernst genommen werde der Wettbewerb auch von den heimischen Tanzschulen, wie Hal O'Neal berichtete. Der Vorsitzende der Amateur-Jury hatte im Vorfeld mit 110 Schulen persönlichen Kontakt.

Gala

Bei dem für Donnerstag (8. April, 19 Uhr) angesetzten Galaabend in der Halle E des Museumsquartiers kann man sich nach der Preisverleihung (der höchste Preis des Wettbewerbs, der Grand Prix, ist mit 1.000 Euro dotiert) davon überzeugen, was aus den bisherigen Preisträgern geworden ist: In das Programm sind Auftritte zahlreicher früherer Gewinner integriert. Außerdem wird der international aufstrebende, jedoch in Österreich noch kaum bekannte moldawische Choreograph Radu Poclitaru mit einer Arbeit vorgestellt.

Der Wettbewerb sei längst keine Engagement-Garantie mehr und gehorche auch anderen Gesetzen als die tägliche tänzerische Arbeit, betonte Karl Musil, ehemaliger Staatsopern-Solotänzer und Präsident des ÖTR ("Es gibt Wettbewerbstänzer, die überall gewinnen und dennoch keinen fixen Job haben"). "Die Chance, sich bereits in jungen Jahren auf der Bühne präsentieren zu können, ist aber enorm wichtig", sagte Ex-Solotänzerin Gisela Cech, seit dem ersten Contest ständiges Jurymitglied. In der Jury sind heuer u.a. auch Michael Birkmeyer, Susanne Kirnbauer, Nicolas Musin und Giorgio Madia.

ÖTR: Hintergrund

Der ÖTR ist die Interessensvertretung aller heimischen Ballett- und Tanzgruppierungen und die heimische Vertretung im internationalen Tanzrat der UNESCO. Der Wettbewerb, zu dessen Durchführung laut Organisatoren eigentlich 100.000 Euro notwendig wäre, verfügt nach Wegfall der Subvention der Stadt Wien nun über ein halb so hohes Budget. Die Finali in den verschiedenen Kategorien finden am Dienstag, 6. April, 19 Uhr, in der Halle E des Museumsquartiers und am Mittwoch, 7.April, 18 Uhr, im Theater Akzent statt. (APA)