Preßburg - Ohne größere Zwischenfälle ist am Samstag der erste Durchgang für die Wahl eines neuen Staatspräsidenten in der Slowakei angelaufen. Beobachter registrierten vor allem in der Hauptstadt Preßburg bis zum Nachmittag nur eine relativ geringe Beteiligung.

Da vermutlich keiner der elf Kandidaten im ersten Anlauf eine absolute Mehrheit erhält, muss eine Stichwahl zwischen den beiden erfolgreichsten Kandidaten in zwei Wochen die Entscheidung bringen. Gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl konnten die rund 4,2 Millionen Wähler in einem von den Gewerkschaften eingebrachten Referendum über die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen entscheiden.

Letzte Umfragen vor der Wahl sagten einen knappen Sieg für den christlich-liberalen Außenminister Eduard Kukan vor dem umstrittenen früheren Ministerpräsidenten Vladimir Meciar voraus. Der amtierende Präsident Rudolf Schuster hatte demnach keine Chance, in die Stichwahl am 17. April zu kommen.

Das von den Gewerkschaften Anfang des Jahres eingebrachte Referendum zur Auflösung des Parlaments hat nur dann Aussichten auf Erfolg, wenn mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Die Chancen dafür standen jedoch schlecht. Bisher hatte lediglich das Referendum für den slowakischen Beitritt zur EU im vergangenen Jahr eine entsprechende Beteiligung.

Die Regierung von Ministerpräsident Mikulas Dzurinda erschwerte den von ihr abgelehnten Volksentscheid dadurch, dass sie die Wahllokale für die Präsidentenwahl und die Volksabstimmung häufig an unterschiedliche Orte legte. Da die Wahllokale in der Slowakei erst um 22.00 Uhr schließen und es keine Hochrechnung gibt, wurden zuverlässige Ergebnistrends erst am Sonntagmorgen erwartet. (APA,dpa)