Acht Objekte gestürmt
Auf Anordnung der Pariser Anti-Terror-Untersuchungsrichter Jean-Louis Bruguiere und Jean-Francois Ricard stürmten von der Eliteeinheit RAID unterstützte Polizisten am frühen Morgen acht Objekte. Ein Verdächtiger wurde auf dem Pariser Charles-de-Gaulle-Flughafen gefasst, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Acht Objekte wurden durchsucht. Die Verdächtigen wurden in die Zentrale des Inlandsgeheimdiensts DST gebracht, wo sie bis zu 96 Stunden in Polizeigewahrsam verhört werden dürfen.
Die Razzia sei "Ergebnis langer Ermittlungen des DST in Verbindung mit ausländischen Partnern" und hätten "a priori keine Verbindung zu den jüngsten Anschlägen in Madrid", hieß es. Zwei französische Untersuchungsrichter ermitteln wegen der Anschläge in Casablanca vom 16. Mai 2003, weil bei ihnen auch drei Franzosen getötet worden waren. Bei der Anschlagsserie hatten zwölf Selbstmordattentäter 33 Menschen mit in den Tod gerissen.
"Starke Verbindungen" zwischen Anschlägen von Madrid und Casablanca
Die GICM ist nach Einschätzung eines Experten für marokkanische Islamisten, Mohamed Darif, für die Anschläge von Casablanca und von Madrid verantwortlich. Zwischen beiden Attentaten gebe es seiner Meinung nach "starke Verbindungen", sagte Darif vergangenen Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Sie sind von derselben mit El Kaida verbundenen Organisation, der GICM, ausgeführt worden." Ihr Führer heiße Abdelkrim Thami Mejjati. Den Angaben zufolge waren unter den in Gewahrsam genommenen auch sechs Frauen.
Die marokkanische Regierung hat die Untergrundorganisation Salafia Jihadia für die fünf nahezu gleichzeitigen Bombenanschläge in Casablanca verantwortlich gemacht wird. Bei den meisten Zielen handelte es sich um jüdische Einrichtungen, ein Ziel lag aber auch in der Nähe des spanischen Konsulats. Marokko vermutet, dass die Gruppe Beziehungen zum Terrornetz El Kaida unterhält.
Veteranen der Afghanistankriege