Wien - Ein vehementes "Nein" zu den SPÖ-Vorschlägen zur Schulreform kam vom Vorsitzenden der Pflichtschullehrergewerkschaft, Walter Riegler. Vor allem die im Papier geforderte ganztägige Anwesenheitspflicht für Lehrer sorgt dabei für Unmut. "Ein bisschen Schüler beaufsichtigen" und "ein bisschen Hausaufgaben korrigieren" wäre für Riegler "Wahnsinn". Eine Nachmittagsbetreuung im Sinne qualitativer Freizeitpädagogik könne nicht nebenbei ablaufen, auch sei dies sicher nicht kostenlos bzw. auf Kosten der Lehrer zu erreichen.

Als Hintergrund vermutet Riegler die alte Forderung der Sozialdemokratie nach einer Gesamtschule. Über den Umweg der Ganztagsschulen solle dies nun erreicht werden. Der SPÖ-Vorsitzende wolle seine "Schule a la Gusi" unter anderem auf dem Rücken der Lehrer durchsetzen, so Riegler.

Ablehnung des SPÖ-Papiers äußerte auch die Bundesobfrau der Jungen ÖVP, Silvia Fuhrmann, in einer Aussendung. Die Vorschläge seien "völlig verantwortungslos". (APA)