Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat angesichts der schweren Kämpfe im Irak eine Verstärkung der US-Truppen nicht ausgeschlossen. In einer Konferenzschaltung mit dem auf seiner Ranch in Crawford weilenden Präsidenten George W. Bush, der Nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und anderen engen Mitarbeitern sagte er, die Entscheidung darüber liege bei der Militärführung vor Ort. Sollten sie mehr Soldaten anfordern, würden sie sie bekommen.

US-Präsidentensprecher Scott McClelland sagte zu den zunehmenden US-Verlusten im Irak, Bush trauere "um jeden Gefallenen". Für die Eskalation der Gewalt machte er "Schurken, Terroristen und Gefolgsleuten Saddam Husseins" verantwortlich, die den Demokratisierungsprozess zerstören wollten. Die US-Regierung bekräftigte erneut ihre Absicht, zum 1. Juli die Souveränität an die Iraker zurück zu geben.

Rumsfeld bezeichnete die derzeitige Truppenstärke im Irak von 135.000 Soldaten als ungewöhnlich hoch. Sie komme durch ein System der Rotationen und Neuentsendungen zu Stande, an deren Ende eine Truppenstärke von 115.000 Mann stehen sollte. "Die Kommandanten setzen die überzähligen Truppen ein, die im Stationierungsprozess gerade da sind", sagte er. (APA)