Bild nicht mehr verfügbar.

Das Eis auf der größten Insel der Welt wird dünner.

Foto: Reuters/NASA
London - Das Inlandeis auf der Polarinsel Grönland droht britischen Klimaforschern zufolge innerhalb der kommenden 1.000 Jahre komplett zu schmelzen. Dies würde den Meeresspiegel um sieben Meter anheben, schreiben die Forscher unter Leitung von Jonathan Gregory im Londoner Fachjournal "Nature" vom Donnerstag.

Ein Temperaturanstieg durch die Treibhausgase werde zwar auch zu vermehrten Schneefall führen. Bereits bei einer Erwärmung um mehr als 2,7 Grad Celsius in Grönland werde das Abschmelzen jedoch den Schneefall übertreffen. Dieser Temperaturanstieg wurde in 34 von 35 der untersuchten Rechenmodelle erreicht oder überschritten. Den Forschern zufolge wird sich die Temperatur in Grönland wahrscheinlich schon bis zum Jahr 2100 um etwa drei Grad erhöhen.

Überdurchschnittlicher Temperaturanstieg

Das Team um Gregory von der Universität Reading und Sarah Raper vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven hatte bei seinen Berechnungen verschiedene Modelle für die Klimaentwicklung verarbeitet. Es betrachtete insbesondere den regionalen Temperaturanstieg in Grönland, der nach den Erwartungen vieler Klimaforschern etwas höher als im Weltdurchschnitt sein wird.

Selbst wenn das globale Klima und die Zusammensetzung der Erdatmosphäre sich auf vorindustrielle Werte zurückentwickelten, wird sich die permanente Eisdecke über dem Inneren von Grönland demnach nicht wieder regenerieren.

Heute

85 Prozent der grönländischen Landfläche über 2,2 Millionen Quadratkilometer sind von dem bis zu drei Kilometern dicken Inlandseis bedeckt. Es erstreckt sich in Nord-Südrichtung über 2 500 km und in Ost-Westrichtung 1.000 km und bildet 10 Prozent der globalen Süßwasserreserven. (APA/dpa)