Berlin - Die ursprünglich von der Rüstungsindustrie entwickelte Tarnkappentechnologie kann zur Früherkennung von Brustkrebs beitragen. Forscher der Universität Sydney haben eine Computer-Analyse von Mammographien entwickelt, die auch kleinste, schwer erkennbare Anzeichen entstehender Tumore aufspüren soll. "Wir benutzen einige der Methoden, die bei der Konstruktion von Tarnkappenflugzeugen eingesetzt werden, allerdings in genau entgegengesetzter Weise", so der Ingenieurwissenschafter Hung Nguyen.

System legt Informationen frei

Dabei sollen schwer erkennbare Objekte vor einem undeutlichen Hintergrund sichtbar werden. Gewöhnlich suchen Radiologen bei einer Brust-Mammographie entweder nach Kalzium-Ablagerungen von Tumoren und nach den Tumoren selbst. Diese sind allerdings nur schwer zu erkennen, weil sie verschwommene Ränder haben. Das neue Analysesystem legt die Informationen der Mammographie Schicht um Schicht frei.

"Wir konnten bereits nachweisen, dass die Technik effektiv arbeitet", so Nguyen. Jetzt sollen weitere Untersuchungen zusätzlich sicherstellen, dass auch die frühestmöglichen Tumorvarianten erfasst werden, ohne dass dabei zu häufig falsche Entwarnung oder falscher Alarm gegeben wird. (APA)