Bogota - Kolumbianische Soldaten haben am Dienstag
erneut wegen eines Irrtums das Feuer aufeinander eröffnet und drei
Kameraden erschossen sowie einen verwundet. Die Einheiten in der
zentralen Provinz Meta hätten sich nach ersten Erkenntnissen
gegenseitig für linke Rebellen oder rechte Paramilitärs gehalten,
teilte ein Militärsprecher in der Hauptstadt Bogotá mit.
Erst vor drei Tagen waren fünf Zivilisten, darunter vier
Minderjährige, im Kugelhagel des Militärs gestorben, weil die
Soldaten sie in der Dunkelheit für Rebellen gehalten hatten.
Insgesamt starben in den vergangenen zwölf Monaten 20 Menschen durch
Fehler des Militärs.
Kritiker warfen Präsident Alvaro Uribe vor, er trage an den
zahlreichen Irrtümern der Streitkräfte eine Mitschuld, weil er zu
großen Druck auf das Militär ausübe und ständig Erfolge im Kampf
gegen Rebellen und Paramilitärs fordere.
Uribe bedauerte die Fehler zwar, wies Forderungen nach einer
Änderung der militärischen Taktik aber zurück. Der konservative
Politiker will den seit fast 40 Jahren andauernden Konflikt vor allem
militärisch lösen und lehnt Verhandlungen derzeit ab. (APA/dpa)