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APA / Ulrich Perrey
Die Informationen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) geben Anlass zur Sorge. Im Jahr 2003 gab es insgesamt 2.841 Alkoholunfälle, bei denen 4.020 Personen verletzt und 84 getötet wurden. Fast ein Drittel der alkoholisierten Unfallbeteiligten ist zwischen 15 und 24 Jahren alt.

Disco-Unfälle

Die absolute Spitzenposition in puncto Alkohol am Steuer übernehmen junge Lenker im Alter von 18 bis 24 Jahren - und das fast ausschließlich zur Ausgehzeit dieser Gruppe: Samstag und Sonntag zwischen 0 und 5 Uhr ist fast jeder zweite unfallbeteiligte Alko-Lenker zwischen 18 und 24 Jahre alt. Das Kuratorium spricht in diesem Zusammenhang von Disco-Unfällen. Und auch Frauen ziehen in der Alkoholunfall-Statistik kräftig nach - ihr Anteil beträgt bereits zehn Prozent, bei 18-24jährigen schon zwölf Prozent. "Um die überwiegend jungen Lenker, die sich alkoholisiert hinters Steuer setzen zu stoppen, müssen mehr finanzielle Mittel für Kontrollen zum richtigen Zeitpunkt bereitgestellt werden. Auch der Einsatz von Vortestgeräten wird vom KfV dringend angeraten", schlägt der Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Othmar Thann, vor.

Strenge Kontrollen

Die Wiener Polizei hat 2003 mehr als 20.000 Alkotests bei Lenkern durchgeführt. "Die Dichte der Beeinträchtigungen" sei geringer gewesen als im Jahr davor, sagte der Leiter der Sicherheits- und Verkehrspolizeilichen Abteilung der Bundespolizeidirektion Wien, Peter Goldgruber. 4.130 Personen wurden wegen mehr als 0,8 Promille, 120 mit mehr als 0,5 Promille angezeigt. In fast 600 Fällen wurde der Test verweigert, was auch zu einer Anzeige führt. 2002 waren im Schnitt von 100 kontrollierten Lenkern 15 jenseits der erlaubten Werte alkoholisiert, führte Goldgruber aus. Im vergangenen Jahr seien es zehn von 100 Überprüften gewesen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 3.700 Führerscheine an Ort und Stelle vorläufig abgenommen. Das Verkehrsamt entzog in rund 6.100 Fällen wegen Alkoholisierung oder Suchtgiftbeeinträchtigung die Lenkerberechtigung. Die Überprüfungen seien überwiegend bei Routinekontrollen im Streifendienst erfolgt, sagte Goldgruber. "Schwerpunkttage" bei der Jagd nach Promillesündern sind Donnerstag, Freitag, und das Wochenende, wobei zwischen 22.00 und 2.00 Uhr besonders viele Alkoholisierte erwischt werden. (APA/az)