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Schön, ästhetisch oder kitschig? (Fotografie eines Sonnenuntergangs)

Foto: apa/dpa/hirschberger

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Schön, ästhetisch oder kitschig? (Joan Miro)

Foto: apa/Successio Miro/VBK Wien 2001

Washington – Sein Empfinden für Ästhetik und seine Fähigkeit, Kunst von Kitsch zu unterscheiden, verdankt der Mensch einem Bereich in der vorderen Hirnrinde. Sagen Naturwissenschaftler.

Ein Team spanischer und kanadischer Neurologen will das mit magnetoenzephalografischen Aufnahmen vom Hirn nachgewiesen haben. Die Forscher führten acht Frauen Formen, Farben und Bewegungen vor. Bei Objekten, die besonders schön und ästhetisch wertvoll waren, wurde jeweils die als präfrontale Cortex bekannte Region in der vorderen Hirnrinde aktiviert.

De gustibus non disputandum est

Man muss dazu sagen: Was die Forscher für schön und ästhetisch wertvoll befinden – Symmetrie? weiche Bewegung? welche Farbzusammensetzung? – haben sie zuvor nicht definiert. Auch mag aufstoßen, dass sie nicht mitgeteilt haben, was sie unter Kitsch verstehen.

Untermauerte Vermutungen

Ihr Bericht, der bisherige Vermutungen nunmehr wissenschaftlich untermauert, erscheint in den "Proceedings of the National Academy of Sciences". Darin erläutert das Forscherteam um Camilo Cela-Conde von der Universität der Balearen-Inseln in Palma de Mallorca, dass die Wahrnehmung für visuelle Schönheit in Natur und Kunst eine rein menschliche Fähigkeit ist.

Selbst die großen Menschenaffen seien nicht in der Lage, Ästhetik zu beurteilen. Obwohl Schimpansen eine gewisse Neigung zum "Bildermalen" hätten, sei die Würdigung von Kunst eine ausschließlich menschliche Eigenschaft. Sie habe sich, wie aus dem Fund der ersten dekorativen Objekte zu schließen, vor etwa 40.000 Jahren entwickelt. (apa/bö)