"Ma Mbeki": "Regierungsbilanz läßt zu wünschen übrig" - Staatschef und ANC hätten mehr machen können
Redaktion
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Johannesburg - Epainette Mbeki (88), die Mutter des
südafrikanischen Staatspräsidenten Thabo Mbeki, hat am Mittwoch ihrem
Sohn öffentlich die Leviten gelesen. Zu Beginn der dritten freien
Wahlen seit dem Ende der Apartheid erklärte sie vor Reportern, die
Regierungsbilanz Mbekis lasse zu wünschen übrig. "Aus der Sicht einer
Mutter würde ich sagen: er hat sich wacker geschlagen, aber aus Sicht
der Öffentlichkeit hätte er mehr tun können", versicherte die
88-jährige "Ma Mbeki", die in ihrem Heimatort Idutywa einen
Gemischtwarenladen betreibt. Sie werde dennoch für ihren Sohn
votieren, fügte die Präsidentenmutter hinzu.
Sie beanstandete vor allem das ihrem Empfinden nach
ungenügende Tempo, mit dem Mbekis Afrikanischer Nationalkongress
(ANC) die Reformen umsetzt. "Wir würden ein schnelleres Tempo
bevorzugen, aber die Aussichten dafür sind gering", bedauerte die
kritische alte Dame, die einst zu den ersten weiblichen Mitgliedern
der Kommunistischen Partei Südafrikas gehört hatte. Auch mit der
Durchsetzungsfähigkeit ihres Sohnes ist die Mutter unzufrieden. Als
Staatsoberhaupt müsse er dafür sorgen, dass seine Anweisungen bis zur
Basis durchdringen und befolgt werden, sagte Epainette Mbeki. (APA/dpa/AFP)
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