Die EU besteht weiters auf einer Lösung der Frage der palästinensischen Flüchtlinge, die nur im Rahmen von Verhandlungen über den endgültigen Status erzielt werden könne. Dies Verhandlungen könnten nur zwischen den Streitparteien selbst geführt werden und dürften nicht durch andere Absprachen präjudiziert werden. Der internationale Nahost-Friedensplan ("Road map") ist nach Ansicht der EU "der einzige Weg" für eine dauerhafte Friedenslösung, bekräftigte Cowen.
Dringlichkeitssitzung
Der außenpolitische EU-Beauftragte Javier Solana kündigte eine Dringlichkeitssitzung des Nahost-Quartetts zwischen dem 2. und dem 4. Mai an. Nähere Angaben machte Solana nicht. Am Freitag hatte er ein Treffen des "Quartetts" um den 28. April in Berlin in Aussicht gestellt.
Israel will alle Siedlungen im Gazastreifen räumen, dafür aber größere Gebiete im Westjordanland behalten. US-Präsident George W. Bush hatte dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon dabei seine Unterstützung zugesagt.
"Schrecklich viel Schaden zu reparieren"
Die Europäische Union muss nach Einschätzung ihres Außenkommissars Chris Patten nun helfen, den Schaden durch den einseitigen Schulterschluss der USA mit Israel zu begrenzen. "Ich denke, es gibt schrecklich viel Schaden zu reparieren", sagte Patten am Samstag vor den Beratungen. Europa müsse dabei helfen, weil eine Friedenslösung im Nahen Osten in seinem Interesse liege.
Warnung vor offenem Streit mit den USA
Patten warnte die Europäer vor einem offenen Streit mit den USA über die Nahost-Politik. "Wir wollen keine Konfrontation mit irgend jemandem, das hilft nicht weiter", sagte er. Die EU müsse entschieden an der Road Map festhalten, die bis zum kommenden Jahr einen unabhängigen Palästinenserstaat auf Grundlage einer Einigung zwischen beiden Seiten vorsieht. Patten begrüßte, dass Bush sich am Freitag nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair erneut zur Road Map und zu Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern bekannt hatte. Dies seien andere Töne als bei der Pressekonferenz mit Premier Ariel Sharon, in der Bush israelische Ansprüche auf Teile des besetzten Westjordanlandes unterstützt hatte.
"Politisches Vakuum"