Frankfurt/Main - In der Hotel-Affäre um den deutschen Bundesbankpräsidenten Ernst Welteke hat die Union ihre Intrige-Vorwürfe verstärkt. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Volker Kauder, warf Finanzminister Hans Eichel in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) vor, er wolle den Verkauf eines Teils der Bundesbank-Goldreserven durchzusetzen, um damit vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im März 2005 Stimmung für die SPD zu machen.

"Meuchlings abservieren"

Der CDU-Haushaltsexperte Steffen Kampeter sagte der "Bild"-Zeitung (Donnerstag-Ausgabe), die Regierung stehe im Verdacht, aus machtpolitischem Kalkül einen Spitzenbeamten "meuchlings abzuservieren".

Kauder betonte, dies bedeute nicht, dass seine Partei das Verhalten Weltekes als korrekt bewerte. Der CDU-Politiker sagte der "FAZ" weiter, man vermute, dass Eichels Berater Klaus-Peter Schmidt-Deguelle komme eine entscheidende Rolle in der Affäre zu. Schmidt-Deguelle habe im Auftrag der Dresdner Bank die Silvester-Feier im Hotel Adlon vorbereitet. "Dieser Mann müsste ein Heiliger sein, wenn er seine dabei gewonnenen Informationen nicht für Eichel genutzt hätte," wurde Kauder zitiert. (APA/AP)