Pretoria - Die Zulu-dominierte Inkatha Freiheitspartei (IFP) will die Ergebnisse der südafrikanischen Wahlen vor dem Obersten Gerichtshof anfechten. Mehr als 40 Beschwerden wolle er einbringen, erklärte IFP-Chef Mangosuthu Buthelezi am Montag im südafrikanischen Radio. Die Inkatha werde die Zusammenarbeit mit der Regierung auf regionaler und nationaler Ebene aussetzen, während die Beschwerden behandelt würden, erklärte Buthelezi.

Die Unabhängige Wahlkommission Südafrikas hatte zuvor die Wahlen als frei und demokratisch bezeichnet. Laut dem offiziellen Endergebnis siegte der Afrikanische Nationalkongress (ANC) mit einer Zweidrittelmehrheit von 69,68 Prozent der Stimmen vor der weißen Demokratischen Allianz (12,37) und der IFP (6,97 Prozent). Auch in ihrer Heimatprovinz KwaZulu-Natal erreichte die IFP nur 38 Prozent, während 46 Prozent den ANC wählten.

ANC-Spitzenkandidat und Präsident Thabo Mbeki, der 1999 sein Amt von Nelson Mandela übernahm, wird den Amtseid am 27. April ablegen. An diesem Tag feiert Südafrika die erste demokratische Dekade nach dem Ende der Apartheid. (plo/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.4.2004)