Wien - Seit Jahren fordere der Europäische Rat Österreich
auf, Maßnahmen zur Steigerung der Frauenerwerbsquote zu schaffen,
betonte die Grüne Familiensprecherin Sabine Mandak am Montag. Die
Erhöhung der Zahl der Kinderbetreuungseinrichtungen und damit eine
bessere Vereinbarkeit von Arbeits- und Familienleben wären dazu ein
konkreter Schritt. "Von der österreichischen Bundesregierung sehe ich
aber bisher noch keine diesbezüglichen Bemühungen", kritisierte
Mandak in einer Aussendung. Das Fehlen einer ausreichenden Anzahl an
Plätzen sei insgesamt "unzumutbar".
Existenzsichernde Jobs
Mandak warnte außerdem davor, die Zunahme von
Teilzeitarbeitsplätzen als Erfolg für die Frauen zu sehen.
"Zahlreiche geringfügige Beschäftigungen und 'McJobs' sind hier
inkludiert. Diese Tätigkeiten sind aber absolut nicht
existenzsichernd," so die Familiensprecherin der Grünen. Häufig
könnten Frauen auf Grund mangelnder Kinderbetreuung nicht im
gewünschten Ausmaß arbeiten - auch diese Frauen müssten dann
geringfügige Beschäftigungen annehmen.
Mandak verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Armutszahlen
des österreichischen Sozialberichts und der Armutskonferenz. Sie
bestätigen, dass Mehrkind- und Alleinerzieherfamilien die am meisten
von Armut gefährdete Familienformen seien. Daher forderte Mandak,
"endlich einen Plan zum Ausbau adäquater
Kinderbetreuungseinrichtungen, qualifizierte Teilzeitstellen und ein
effizientes Recht auf Teilzeit für Eltern als vorrangige Maßnahmen
für Väter." (APA)