Das weltweit erste Drogentestgerät für den Einsatz bei Verkehrskontrollen ist in Hamburg vorgestellt worden. Das Gerät der Lübecker Medizintechnikfirma Drägersafety ermittelt laut Hersteller anhand einer Speichelprobe in 15 Minuten, ob jemand Heroin, Haschisch, Ecstasy, Kokain oder eine andere Droge genommen hat. Die Hersteller präsentierten die 6.600 Euro teure Maschine am Dienstag der Öffentlichkeit. Dräger ist laut Vorstand Albert Jugel bereits das weltweit führende Unternehmen für Atem-Alkoholtestgeräte.

Das Gerät mit dem Namen DrugTest ist so groß wie eine Schuhschachtel und kann über den Zigarettenanzünder im Auto mit Strom versorgt werden. Bei einer Kontrolle muss der Verdächtige ein Röhrchen in den Mund nehmen, über das die Speichelprobe genommen wird. Diese wird dann in das Testgerät geschoben, das nach 15 Minuten ein Ergebnis zeigt.

"Drogenerkennung ist eine schwierige Angelegenheit"

"Bisher mussten Polizisten vor allem am Verhalten eines Verdächtigen und an Merkmalen wie geröteten Augen oder der Reaktion der Pupillen auf Licht Verdacht schöpfen", sagte der frühere Leiter einer Polizei-Verkehrsüberwachungsdienststelle im Saarland, Jürgen Konopka, bei der Präsentation. "Drogenerkennung ist eine schwierige Angelegenheit", fügte er hinzu. Das neue Testgerät soll den Polizisten die Feststellung einfacher machen. Wenn das Gerät Drogen feststellt, wird noch eine zusätzliche Blutprobe fällig.

Laut Hersteller wurde DrugTest in einem Test bei der saarländischen Polizei auf Alltagstauglichkeit erprobt. Dabei seien 177 Autofahrer kontrolliert worden. Die Polizisten hätten das Gerät als bedienungsfreundlich gewertet.

Nach Angaben von Dräger werden in der EU jedes Jahr 25.000 Menschen bei Autounfällen nach Drogeneinnahme verletzt und 10.000 getötet. (APA/AP)