Espigao D'Oeste/Brasilien - Die brasilianische Regierung hat am Dienstag mit der Stationierung von Friedenstruppen in einem Indianergebiet im Westen des Landes an der Grenze zu Bolivien begonnen, nachdem dort mindestens 29 Diamantensucher ermordet worden waren. Die Polizisten des Staates Rondonia und der brasilianischen Bundesregierung sollen bis zu sechs Monate in der Roosevelt Indigenareservation bleiben. Die dort lebenden "Cinta Larga" sollen die Männer am 7. April im Streit um Schürfrechte getötet haben.

Nach Angaben einer örtlichen Bergarbeitergewerkschaft werden noch mindestens 38 weitere Diamantenschürfer vermisst. Die Strafverfolgung in den brasilianischen Indigenagebieten wird durch besondere Bundesgesetze und Tribunale geregelt. Ein Sprecher der Indigenas warnte, die Gewalt werde anhalten, wenn die Regierung nichts unternehme, um die Indigenareservationen vor Schürfern, Bauern und Holzfällern zu schützen. Seit 1999 wurden in dem Gebiet der "Cinta Larga" rund 70 Menschen getötet. Sie erst Ende der 60er Jahre den ersten Kontakt mit Weißen.

Hintergrund der Gewalt ist die Tatsache, dass in dem Gebiet das größte Diamantenvorkommen Südamerikas vermutet wird. 2002 vertrieb die brasilianische Polizei schon einmal 2.000 illegale Schürfer. Die Indigenas wollen die Diamantenvorkommen selbst nutzen. Der Gewinn wird verteilt. (APA/AP)