"Die Aussichten für den Sommer 2004 sind gut. Wir erwarten Impulse von Gästen aus den EU-Beitrittsländern und aus dem Inlandstourismus, der sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hat", sagte die Sprecherin der Österreich Werbung (ÖW), Christa Lausenhammer, am Donnerstag. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt angesichts der angespannten Konjunktur- und Arbeitsmarktlage der Hauptherkunftsmarkt Deutschland.
WKÖ erwartet zwei bis drei Prozent mehr Umsatz
Die Tourismussparte der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) erwartet für den Sommer ein Umsatzwachstum von 2 bis 3 Prozent. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) sieht sogar ein Umsatzplus von 4,5 Prozent und rechnet mit einer leichten Belebung der Nachfrage bei deutschen Touristen sowie einer Marktanteilsverbesserung von Österreich in Deutschland.
"Auch im Vorjahr waren die Prognosen für den Hauptherkunftsmarkt Deutschland schlecht, die Befürchtungen haben sich aber nicht bewahrheitet", sagte Lausenhammer. Der deutsche Markt sei aber insgesamt "schwer abschätzbar".
Deutsche Ferienreiseverordnung
Ein Dorn im Auge ist den Touristikern die deutsche Ferienreiseverordnung, wonach viele große deutsche Bundesländer gleichzeitig von Mitte Juli bis Mitte August Urlaub machen.
Dies hatte schon im Vorjahr ein Verkehrschaos und eine relativ kurze Hochsaison zur Folge. Allerdings sei die Situation "nicht so schlimm wie anfangs befürchtet" gewesen, so Lausenhammer.
Boom nach Fernreisen rückläufig
Die WKÖ hofft auf zusätzliche Gäste, zumal der Boom nach Fernreisen rückläufig sei und sich dadurch "Ausgleichseffekte" ergeben könnten. Eine positive Entwicklung für den Sommer zeige sich auch in den gestiegenen Investitionen der Tourismusbetriebe in Schlechtwetter- und Alternativangebote wie etwa Wellness.
In der vergangenen Sommersaison 2003 (Mai bis Oktober) hatte der Tourismus erneut Zuwächse erzielt. Die Übernachtungen waren um 1,5 Prozent auf 61,1 Mio. und die Ankünfte um 3,5 Prozent auf 15,3 Mio. gestiegen.