Schett führte das österreichische Tennisteam zu einem 3:2-Sieg gegen die Slowakei, die am 1. Mai der EU trotzdem beitreten darf. Am Samstag hat die Tirolerin Janette Husarova 4:6, 6:1, 6:4 geschlagen, am Sonntag dann Martina Sucha 7:5, 1:6, 6:2. Dazwischen gewann Barbara Schwartz gegen Ludmilla Cervanova 3:6, 7:6, 6:2, das reichte zum Aufstieg ins Viertelfinale des Fed Cups vollauf. Es floss Champagner, und gebusselt wurde auch in St. Pölten. Nächster Gegner sind die USA samt Venus Williams (3:1 über Slowenien), das ÖTV-Team hat am 10./11. Juli Heimrecht.
Das österreichische Damentennis hat also aufgemuckt, dabei konnte Thomas Muster nichts dafür, Unbeteiligter kann man an einem Erfolg kaum sein. Dieser gebührt den Spielerinnen und Captain Alfred Tesar, der die am schlechtesten platzierte Schwartz nominiert hatte, "weil ich wusste, dass sie bis zum Umfallen kämpft". Bei Schett, der Nummer eins, hatte er das vorausgesetzt, "auch wenn es bei ihr oft nicht danach ausschaut. Ihre Körpersprache und ihr wahres Inneres drücken manchmal das Gegenteil aus."
"Die Lust am Tennis wieder entdeckt"
Schett meisterte in beiden Partien sämtliche Krisen, sie meinte, "dass ich nie Angst davor hatte, zu verlieren. Ich kann negative Dinge wegstecken, schaue nach vor." Generell habe sie die Lust am Tennis wieder entdeckt. "Stimmen alle Komponenten, habe ich Top-20-Niveau." Ihr Trainer Gerald Mandl registrierte zuletzt eine Steigerung: "Sie ist reifer, freier, lockerer, es kommt vieles von ihr selbst."
Von Schwartz konnte lange Zeit nichts kommen, sie war nach Handgelenksoperationen verhindert, rutschte im WTA-Computer auf Rang 433 ab. Der letzte Eingriff verlief aber positiv, geblieben ist lediglich ein Restschmerz, "mit dem ich leben muss. Aber ich bin glücklich, dass ich wieder auf dem Platz stehen darf. Natürlich fehlt die Matchpraxis." Cervanova führte 6:3, 5:2, dann drehte Schwartz auf und das Spiel doch noch um.
Die Veranstaltung wurde von den Fans nicht unbedingt gestürmt, insgesamt versammelten sich rund 1500 Zuschauer, die meisten hatten Freikarten. Stimmungsmäßig war es okay, die Spielerinnen dankten "für den Heimvorteil". Der österreichische Tennisverband hat kein Geschäft gemacht, das sollte sich im Viertelfinale ändern. Tesar: "Die USA werden uns leider nicht unterschätzen." (DER STANDARD, Printausgabe, Montag, 26. April 2004, Christian Hackl)
Die Viertelfinal-Paarungen: