Erstaunlich, aber wahr: In Sachen "Ost-West-Hub" (das bedeutet "Umsteigen") hat der Flughafen Wien-Schwechat eine absolute Spitzenposition in Europa. Das ergab eine Vergleichsstudie über den Winter 2003/2004. Bereits seit einigen Jahren unternimmt der Wiener Flughafen dieses regelmäßige Monitoring unter besonderer Berücksichtigung des wachsenden Ostgeschäfts.

Das diesjährige Ergebnis war zufrieden stellend: Gemeinsam mit Austrian, dem "Home Carrier" des Airports, ist Wien-Schwechat einer der führenden Ost-West-Flughäfen Europas. Nur Frankfurt bietet mit 42 Destinationen mehr an als Wien (40). Der Flughafen München ist weit abgeschlagen, von der Bayern-Metropole führen nur halb so viele Flüge nach Osteuropa. Im Zuge der EU-Erweiterung erwartet der Flughafen Wien für 2004 einen weiteren Anstieg der Business- und Freizeitflüge. Auch bei den Frequenzen im Flugverkehr liegt der Wiener Airport gut: Während fast alle Flughäfen eine geringere Frequenzdichte gegenüber den letzten Jahren aufwiesen, legte Wien zu und konnte mit durchschnittlich 15,3 Frequenzen pro Destination und Woche in das europäische Mittelfeld aufrücken. Was die Osteuropa-Frequenzdichte betrifft, ist wiederum München führend: Von dort werden zwar wenige Destinationen, die aber häufig (16,4-mal) pro Woche angeflogen, Wien liegt mit 11,4-mal auf dem achten Platz - hinter Bratislava, aber vor Prag und Budapest.

Passagiere zufrieden

Dem Vorwurf, der Flughafen sei zu teuer, setzen die Airport-Manager noch ein weiteres Argument entgegen: die hohe Passagierzufriedenheit. Auch dazu gibt es eine Studie, in der über 4000 abfliegende und ankommende Passagiere befragt wurden: zur "Terminal- performance" insgesamt, sowie unter anderem zu den Themen Parkplätze, Personal, Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Ergebnis: Die Passagiere vergaben durchwegs Schulnoten zwischen "Sehr Gut" und "Gut". (stui, Der Standard, Printausgabe, 24.04.2004)