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Gerhard Berger mit Viviane Senna, der Schwester von Ayrton. Berger drehte vor dem Rennen in Imola drei Runden zu Ehren des vor zehn Jahren tödlich verunglückten Weltmeisters.

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Imola - Michael Schumacher hat am Sonntag auch den Formel-1-GP von San Marino in Imola gewonnen und damit als erster Fahrer seit Nigel Mansell 1992 die ersten vier Saisonrennen erfolgreich beendet.

Der sechsfache Weltmeister setzte sich nach einer fahrerischen und taktischen Meisterleistung 9,7 Sek. vor dem aus der Pole-Position gestarteten BAR-Honda-Piloten Jenson Button sowie dem Kolumbianer Juan Pablo Montoya (Williams-BMW) durch und führt nach seinem 74. GP-Sieg, dem sechsten in Imola, in der WM mit dem Punktemaximum von 40 Zählern. Der Österreicher Christian Klien (Jaguar) wurde nach einem mühsamen Rennen mit zwei Runden Rückstand 14.

Button zu Beginn vorne weg

Am Samstag hatte ihm Button mit der ersten Pole seiner Karriere noch die Show gestohlen, aber am Renntag zeigte Schumacher wieder allen den Meister und krönte sich mit seinem sechsten Sieg im Autodromo Enzo und Dino Ferrari zum Imola-König. Dabei blieb Button am Start eiskalt, zeigte keine Nerven sondern einen Super-Start. Schumacher hingegen wurde fast in ein wildes Anfangs-Scharmützel zwischen Montoya und seinem Bruder Ralf verwickelt. Button nutzte das, um vorne weg zu fahren. "Er verschwand praktisch im Nichts. Es war, als ob er im Trockenen und ich im Regen fahre. Dabei hatte ich gedacht, in der ersten Kurve mit Jenson um die Führung zu kämpfen", gestand Schumacher später.

Als Schumachers Bridgestone-Pneus aber auf Renntemperatur waren, nahm alles den geplanten Verlauf. Der 35-Jährige lag bereits wieder dicht hinter dem BAR-Honda von Button, als der 24-jährige Brite früher als der Deutsche zum ersten Boxenstopp musste, was auf ein leichteres Auto im Training schließen ließ und auch ein wenig die überraschende Pole erklärt.

Vorentscheidung in der Box

War ihm auf der Strecke das Überholmanöver nicht gelungen, entschied Schumacher das Rennen nun eben in der Box. Während der Phase von Buttons Stopp in Runde neun drehte Schumacher zwei, drei superschnelle Runden, wickelte einen perfekten Boxenbesuch ab und kam als Leader ins Rennen zurück. Damit war der Kampf um den Sieg auch schon entschieden, denn in der Folge machte Schumacher Button und den Rest des Feldes zu Statisten, führte phasenweise fast 20 Sekunden Vorsprung heraus. Bereits deutlich vor dem Renn-Ende konnte Schumacher bereits wieder "abdrehen". "Es war schwieriger als wir gedacht hatten, denn der erste Rennteil von Jenson war wirklich super", sagte Schumacher. Button freute sich auch über seinen ersten zweiten Platz in der WM. "Die erste Runde war wirklich ein fantastisches Gefühl, das Auto war freilich im Renntrimm etwas unruhiger als im Training, so der Engländer.

Klien tritt auf der Stelle

Christian Klien kam zwar erneut ins Ziel, aber nie in die Nähe des erträumten Top-Ten-Platzes. Schon am Start verlor er zwei Plätze und während der aus der letzten Reihe gestartete Kimi Räikkönen als Achter erstmals heuer einen WM-Punkt einfuhr und McLaren dank David Coulthard (12. trotz Crash nach dem Start) sogar beide Autos ins Ziel bracht, kam der Vorarlberger nur durch die Ausfälle von Sato und Heidfeld auf den 14. Platz zurück, von dem aus er gestartet war. Unmittelbar hinter seinem Jaguar-Teamkollegen Mark Webber.

"Das war mit Sicherheit der enttäuschendste Grand Prix für unser ganzes Team. Am Start habe ich leider zwei Positionen verloren. Und dann ist es gerade in Imola unmöglich, nach vor zu kommen. Noch dazu in einem schlecht liegenden Auto", berief sich Klien auf die vielen Probleme im Training. "Wir konnten eigentlich nur für das Qualifying arbeiten und nicht für die Rennabstimmung." (APA)

Endstand nach 62 Runden bzw. 305,846 km:

 1. M.Schumacher GER Ferrari 1:26:19,670 
 2. Button       GBR BAR       + 9,702 
 3. Montoya      COL Williams   21,617 
 4. Alonso       ESP Renault    23,654 
 5. Trulli       ITA Renault    36,216 
 6. Barrichello  BRA Ferrari    36,683 
 7. Schumacher   GER Williams   55,730 
 8. Räikkönen    FIN McLaren    1 Runde 
 9. Fisichella   ITA Sauber     1 Runde 
10. Massa        BRA Sauber     1 Runde 
11. Panis        FRA Toyota     1 Runde 
12. Coulthard    GBR McLaren    1 Runde 
13. Webber       AUS Jaguar     1 Runde 
14. Klien        AUT Jaguar     2 Runden 
15. Baumgartner  HUN Minardi    4 Runden 
16. Sato         JPN BAR        6 Runden 

out: Pantano, Bruni, da Matta, Heidfeld

Schnellste Runde: Michael Schumacher (Ferrari) 1:20,411 Minuten (10. Runde/Schnitt: 220,850 km/h)