Wien - Mit einem zweistelligen Plus bei Umsatz und operativem Ergebnis rechnen heimische Analysten für die am Dienstag anstehenden Erstquartalszahlen des heimischen Verbund-Konzerns. Das Finanzergebnis dürfte hingegen wegen des Wegfalls von Einmaleffekten schwächer ausfallen. Das Mittel der Schätzungen von Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), Erste Bank und Raiffeisen Centrobank (RCB) für den Umsatz liegt bei 688,2 Mio. Euro und damit 15 Prozent über dem Vergleichswert des Erstquartals 2003.

Auch die Konsensus-Schätzung für das operative Ergebnis liegt mit 106,2 Mio. Euro um knapp 17 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. "Operativ sehen wir durchaus ein starkes Ergebnis", gibt sich Angelika Zwerenz von der Erste Bank zuversichtlich. Vor allem die gestiegenen Großhandelspreise dürften sich positiv ausgewirkt haben, so die Analystin.

Deutlich schwächer wird hingegen das Vorsteuerergebnis ausfallen, sind sich heimische Analysten einig. Maßgeblich sei ein deutlicher Einbruch im Finanzergebnis, bei dem im Vorjahr noch Einmaleffekte in Form eines Verkaufs von EVN-Anteilen und Währungsgewinnen schlagend waren. Aus dem Verkauf der EVN-Beteiligung konnte wie berichtet ein Abgangsgewinn gegenüber dem Buchwert in Höhe von 19 Mio. Euro erzielt werden.

"Wir hatten über 40 Mio. Euro an Einmaleffekten im Vorjahr", so Zwerenz. Neben dem Verkauf der EVN-Beteiligung habe es hier auch Wechselkursgewinne in Schweizer Franken und Yen geben.

Wichtige Hinweise über die weitere Entwicklung des Konzerns erwartet die Analystin von der anstehenden Entscheidung der EU-Kommission hinsichtlich der Österreichischen Stromlösung (ÖSL). Der Verkauf der Verbund Großkunden-Tochter APC - wichtigste Auflage zur Genehmigung der ÖSL - soll in den nächsten Wochen wie berichtet über die Bühne gehen. Zwei Offerte sind nach Brüssel geschickt worden. (APA)