Digitalprodukte haben 2003 den Markt für Fotografie in Deutschland deutlich belebt. Die Verbraucher gaben für Branchenprodukte 9,2 Mrd. Euro aus, fünf Prozent mehr als 2002, teilte der Photoindustrie-Verband am Montag in Potsdam mit. "Das Wachstum wird weiterhin getrieben von den Digitalkameras und Produkten des digitalen Umfeldes", erklärte Verbandsvorsitzender Peter Sibbe.

Mit 4,9 Mio. verkauften Digitalkameras sei der Absatz im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt worden. Insgesamt seien 6,8 Mio. Kameras verkauft worden, 31 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil von Digitalkameras betrage inzwischen mehr als 70 Prozent. Ein Bestand von annähernd zehn Mio. Digitalkameras erbrachte 2003 ein Verkaufsvolumen von fast 5,5 Mio. für Memory Cards, im Vergleich zu 2002 mehr als eine Verdoppelung, hieß es. Der Bestand an Analogkameras wird mit 28 Mio. Stück angegeben.

Für das laufende Jahr wird mit einer verkauften Stückzahl von 6,5 bis 7 Mio. digitaler Kameras gerechnet. Entsprechend wachsen werde der Absatz von Druckpapier, Farbpatronen und Memory Cards, prognostizierte Sibbe. Die steigende Nachfrage für Digitalkameras drückte 2003 den Filmabsatz. 154 Mio. verkaufte Filme bedeute ein Rückgang von 9,4 Prozent. Als Folge sei auch die Produktion von Colorpapierbildern auf Filmbasis um knapp zehn Prozent auf 4,3 Mrd. Stück zurückgegangen.

Insgesamt seien 4,8 Mio. solcher Bilder gefertigt worden. "Hier zeigt sich bereits das neue Geschäft mit der Herstellung von Colorpapierbildern von digitalen Speichermedien", erläuterte Sibbe. Dies bedeute ein Plus von 150 Prozent im Vergleich zu 2002. Etwa die gleiche Menge werde noch zu Hause am Computer gefertigt. Allerdings sei das Drucken zu Hause nach Verbandsangaben recht teuer.

"Der Bildermarkt insgesamt ist äußerst dynamisch", sagte Sibbe. Fotohandys werden von der Branche als Erweiterung der Kamerabasis gesehen. Im vergangenen Jahr seien rund 3,1 Mio. Fotohandys auf dem Markt gewesen seien. Ein weiterer Schub werde in diesem Jahr erwartet. Der Verband besteht in diesem Jahr 100 Jahre und kümmert sich unter anderem um die Entwicklung gemeinsamer Standards. (APA)