Katrin Plavcak Orange 2003 200 x 300 cm Öl auf Molino
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Wien - "Die Dokumentation meiner Wirklichkeit durch erinnerungsfähiges Material soll in das Bewusstsein des Betrachters treten und Raum für eigene Fiktion eröffnen." "Das Wort Virtuosität ist für mich fast ein Fremdwort. Es beschäftigt mich nicht. Ich eigne mir die Mittel an, die notwendig sind, um meine Ideen umzusetzen." "Malerei eignet sich gut dazu, Hypothesen aufzustellen, und schafft es gleichzeitig, Gegenwärtiges und Zukünftiges darzustellen." - Alles Sätze, die Katrin Plavcak in Interviews der letzten zwei Jahre gesagt hat.

Katrin Plavcak wurde 1970 in Gütersloh, BRD, geboren und absolvierte unter Sue Williams die Akademie der bildenden Künste in Wien. Plavcak stellte seit 1998 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen - z. B. in Wien, Berlin, Hamburg und Chicago - aus. In Österreich wurde sie u. a. in der Sammlung Essl und zuletzt in der Ausstellung "Lieber Maler, male mir ..." in der Kunsthalle Wien präsentiert. 2002 erhielt sie, neben dem Anton-Faistauer-Preis für Malerei, auch den frauen. kunst.preis. Katrin Plavcak lebt und arbeitet in Wien und Berlin. Zuletzt wurde ihr der Georg-Eisler-Preis 2003 zugesprochen, der im Sinne des 1996 verstorbenen österreichischen Malers Georg Eisler junge Maler unterstützen soll.

Am Dienstag Abend findet im Oktogon der Bank Austria (Wien 1, Schottengasse 6) die offizielle Übergabe des mit 10.900 dotierten Preises statt. Plavcak wird selbst für die musikalische Umrahmung des Events rund um die Laudatio von BA-CA-Kunstforum-Direktorin Ingried Brugger sorgen - sie ist Sängerin und Texterin der Band Blendwerk.

Die international besetzte Jury des Georg-Eisler-Preises weist auf die große Vielfalt der malerischen wie zeichnerischen Ausdrucksmöglichkeiten der Künstlerin hin. Peter Weiermair, Leiter der Galerie moderner Kunst in Bologna, betont: "Uns hat vor allem das gleichmäßig hohe Niveau und das konzeptuelle Denken der Malerin beeindruckt." Ingried Brugger meint: "Plavcak reflektiert in den unterschiedlichsten künstlerischen Medien mit großer Sensibilität ihre von Jugendkultur geprägten Alltagserlebnisse. Dabei sind ihr neue Medien ebenso vertraut wie der Umgang mit akademischen, also traditionellen Ausdrucksweisen."

Katrin Plavcak anlässlich der Schau "Lieber Maler, male mir ...": "Ich verwende viele Fotos, die ich auch aus den Medien beziehe - aus Zeitungen, oder nachts vor dem Fernseher fotografiere ich Szenen ab, die mir nahe gehen; mich interessiert, wenn Bilder durch Schleißigkeit oder Unschärfe schon abstrahiert sind. Es geht mir nicht darum, ein Bild tadellos zu übertragen. Es muss etwas geben, das mich gefangen nimmt. Dann versuche ich, die Idee ins Bild zu kriegen. Schnappschüsse müssen ,abliegen', bevor ich sie verwende." (DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 27.4.2004)