Der mit Buchhaltungsproblemen behaftete Zeitarbeitskonzern Adecco hat sein Online-Stellenportal "Jobpilot" an den US-Mitbewerber Monster verkauft. Jobpilot ist auch in Österreich aktiv. Beide Portale sollen nun unter Leitung des bisherigen Jobpilot-Geschäftsführers Davide Villa unter einem neuen Dach vereint werden. Der Kaufpreis wurde mit 74,5 Mio. Euro beziffert, der Umsatz 2003 betrug 28 Mio. Euro. Jobpilot hat seinen Sitz in Bad Homburg bei Frankfurt, Monster sitzt in Wiesbaden.

Erhebliche Auswirkungen

Das abrupte Ende des Internet-Booms mit dem Untergang zahlloser Dot-Com-Unternehmen hatte vor allem 2002 erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Doch nun soll es aufwärts gehen. "Es gibt am Markt viele Anzeichen für eine Erholung", sagte Villa. Schon im ersten Quartal 2004 seien die Umsätze deutlich besser gewesen als ein Jahr zuvor. Bis Ende des Jahres sei bei der Zahl der Stellenanzeigen eine Steigerung um 15 bis 20 Prozent möglich. Damit wäre dann das Volumen von 2001 wieder erreicht.

Jobpilot.de und monster.de bieten zurzeit zusammen mehr als 25.000 offene Stellen an und sind damit Marktführer in Deutschland. Auf Platz zwei liegt JobScout24, das zusammen mit anderen Online-Märkten der Scout-Gruppe im Dezember vergangenen Jahres von T-Online übernommen wurde und zurzeit mehr als 14.000 Stellenangebote in der Datenbank hat. Der dritte im Bunde ist StepStone mit 9.400 offenen Stellen in Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Verluste für Zeitungen

Die Entwicklung der Stellenmärkte im Internet hat mit zu den massiven Anzeigenverlusten der Tageszeitungen beigetragen. Villa will aber künftig nicht nur Einnahmen aus der Verbreitung der Stellenangebote erzielen, sondern weiter gehende Dienstleistungen entwickeln: "Die Unternehmen brauchen Unterstützung, um mit einer großen Menge von Bewerbungen umgehen zu können. Das bieten wir bereits an und wollen es weiter ausbauen."

In den nächsten Monaten sollen beide Portale noch für sich arbeiten. Jobpilot und Monster seien unterschiedliche Produkte und Namen, die künftig auf einer neuen technologischen Plattform zusammengeführt würden, sagte Villa. Dabei werde sich sein Unternehmen aber nicht unter Zeitdruck setzen. Das neue Portal wird wohl "Monster" heißen, soll aber ein anderes Gesicht bekommen als bisher.(APA/AP)