Wien - Als "Auszeichnung" für seine bisherige Arbeit sieht SP-Wissenschaftssprecher Josef Broukal seine Aufwertung zum stellvertretenden Klubobmann der SPÖ. Parteichef Alfred Gusenbauer schlägt ihn heute, Dienstag, beim Parteipräsidium zum Nachfolger der neuen Zweiten Nationalratspräsidentin, Barbara Prammer, vor. Seine Wahl ist für nächste Woche im Parlamentsklub geplant. Gefragt worden sei er von Gusenbauer letzten Freitag, sagte Broukal gegenüber der APA: "Im Fischer-Zug zwischen Eisenstadt und St.Pölten".

Broukal sieht "nicht nur eine formale Aufwertung". Der stv. Klubobmann habe eine "allgemeinere politische Aussagekompetenz" als ein Bereichssprecher. Künftig werde er "ab und zu" auch die Klublinie nach außen kommunizieren. In erster Linie bleibe dafür aber natürlich Klubobmann Josef Cap verantwortlich, so Broukal.

In seiner Nominierung sieht er eine "Anerkennung" für die letzten 1,5 Jahre und sein Engagement bei den letzten Wahlkämpfen. Auch im ORF wird man den einstigen ZiB-Moderator künftig wieder öfters sehen. Bei Live-Parlamentsübertragungen werde er nämlich mit einer "bestimmten Frequenz auf den Rednerlisten" aufscheinen, sagte Broukal. Er sieht darin ein "großes Entgegenkommen" der SPÖ. Viele Menschen würden sich fragen: "Warum holt man jemanden aus dem Fernsehen und gibt ihm dann nicht die Möglichkeit, in dem für ihn bekannten Medium zu wirken". Nun werde die Frage: "Wo ist der eigentlich?" beantwortet.

FürsprecherInnen?

Ob sich der Wiener Bürgermeister Michael Häupl oder die neue Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller - die sich in der Vergangenheit positiv über ihn geäußert haben - intern für seine Aufwertung eingesetzt hätten? "Ich weiß nicht, was im Hintergrund gelaufen ist", so Broukal. Gefragt habe ihn jedenfalls Gusenbauer selbst letzte Woche beim Wahlkampf für Heinz Fischer.

Seine Funktion als Wissenschaftssprecher wird Broukal weiter ausüben. Auch sein Wissensmagazin "AHA" wird er im privaten TV-Sender ATVplus weiter moderieren. Gerüchte, wonach er auch eine Nachrichtensendung auf ATV übernehmen könnte, bezeichnete er als "falsch". Das sei "definitiv nicht geplant" und für ihn neben seiner politischen Tätigkeit "undenkbar". "Das Angebot ist ehrenvoll. Jetzt geht's aber in die andere Richtung." (APA)