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Foto: APA/Erzdiözese Wien
Wien - Halbzeit in der Kuppel der 1737 erbauten Wiener Karlskirche. Die Hälfte der Restaurierung des berühmten Freskos ist fertig gestellt, der endgültige Abschluss der Arbeiten dürfte noch weitere zwei Jahre auf sich warten lassen. Seit 1999 wird der Sakralbau vom Verein "Freunde und Gönner der Wiener Karlskirche" runderneuert - prognostiziertes Ende der Restaurierung sollte 2009 sein. Fertig gestellt wurde in den vergangenen fünf Jahren neben der Kuppelhälfte der gesamte Altarraum.

Eine Besonderheit der Arbeiten am Fresko stellt die dafür notwendige Einrüstung dar. Da man sowohl die Messen nicht behindern und zugleich den Touristen einen ungeminderten Raumeindruck vermitteln wollte, wurde eine äußerst platzsparende Konstruktion gewählt. "Deshalb kostete es das Dreifache eines normalen Gerüsts", erläuterte Georg Gaudernak, Präsident des Fördervereins mit 175 Mitgliedern, die Situation.

Bleibt der Aufzug?

Zugleich wurde ein Aufzug in der Kirche angebracht, der die Besucher auf 32,5 Meter Höhe transportiert, wo sie die Kuppel quasi hautnah erleben können. Ob dieser über die Restaurierung hinaus Bestand haben wird, ist noch unklar - die Konstruktion hat prominente Fürsprecher. Selbst Kardinal Christoph Schönborn würde ein Abbauen des Liftes bedauern, verrät Gaudernak.

Dort lässt sich der dramatische Himmel des Malers Johann Michael Rottmayr bestaunen, der den Auftrag zur Ausmalung der Kuppel 1725 im Alter von 70 annahm und daran fünf Jahre verbrachte. In seinem Werk lässt sich Gott bestaunen, der den Pestengel anweist, sein Schwert wieder in die Scheide zu stecken, da die Menschen Fürbitten und Almosen leisten.

Großflächig

Insgesamt bedecken die Fresken 1.256 Quadratmeter - weshalb sich die Arbeiten auch über vier Jahre hinziehen und allein für die Kuppel 1,6 Mio. Euro verschlingen werden. Da es nur wenige Experten in Österreich gebe, die eine so heikle Aufgabe ausführen könnten, benötige man diese Zeit, verdeutlichte Gaudernak.

Rund 186.000 Personen besuchten 2003 die Kirche, für die seit dem Jahr 2000 ein "Erhaltungsbeitrag" eingehoben wird, durch den der Verein die Ausgaben bestreitet. Die so bisher zusammen gekommenen 1,542.000 Euro deckten 70 Prozent der Kosten ab. Die Lücke füllen unter anderem der Altstadterhaltungsfonds und das Bundesdenkmalamt auf. Dadurch erspare man sich bei diesem Bau Geld, das dann in andere Kirchen investiert werde, versicherte Harald Gnilsen vom Bauamt der Erzdiözese. (APA)