Obdachlosigkeit, "das Fehlen eines eigenen Bettes oder Schreibtisches", weil man bei Verwandten oder in Notquartieren hat unterschlüpfen müssen, wirke in vielen Fällen traumatisierend, betonte er. Also sei psychotherapeutische Unterstützung wichtig: Hilfe zur Selbsthilfe, wie sie seit wenigen Wochen 15 Kinder und Jugendliche im Rahmen eines gemeinsamen sozialtherapeutischen Projekts der Wiener Caritas mit der Pharmafirma Pfizer erhalten.
Akut arm sind derzeit 87.000 Minderjährige
Finanziert von dem weltweit größten Medikamentenhersteller stehen den "Pfizer-Kids" im Wiener Caritas-Familienzentrum drei Therapeutinnen zur Verfügung. Um zum Beispiel den 16-jährigen Florian bei der Überwindung seiner massiven Ängste vor der Lehrstellensuche zu unterstützen. Gelinge dies, so sei ein Stück Armutsprävention gelungen, erläuterte Familienzentrumsleiterin Haldis Steinböck-Löfström. Weil Armut "erblich" sei - außer man setze Gegenmaßnahmen.
Auch "weiblich" und "krank machend" - so Landau - sei das auch in Österreich immer mehr Menschen und ihre Kinder betreffende Problem. Dies jedoch werde tabuisiert, sodass es etwa keine verlässlichen Statistiken über die Häufigkeit von Kinderobdachlosigkeit gebe. Als akut arm - das wisse man - sind derzeit 87.000 Minderjährige zu bezeichnen.