Shared Service Center stellen für Unternehmen eine Alternative zum derzeitigen Outsourcing-Hype dar. Im Unterschied zu Outsourcing betreiben Unternehmen ihre Shared Service Center (SSC) selbst und konzentrieren dort ihre Supportprozesse. Wie eine Studie des Unternehmensberaters Deloitte bei rund 60 deutschen Unternehmen ergeben hat, ist die Zufriedenheit mit Shared Services (im Gegensatz zu Outsourcing) mit 85 Prozent sehr hoch.

Abhängigkeit

"Viele Unternehmen wollen sich nicht in die Abhängigkeit eines Outsourcing-Unternehmens begeben und einen Verlust von Know-how riskieren", erläutert Heinz-Josef Hermes von Deloitte die Entscheidung für Shared Services aus Sicht der Unternehmen. Sie stellen vor allem bei sensiblen Informationen wie Kundendaten oder Einkaufskonditionen eine Alternative dar. Grund für die Schaffung von SSC sind neben Kosteneinsparungen (durch Prozess-Standardisierung und Personalabbau) eine Verbesserung der Servicequalität sowie erhöhte Kundenorientierung.

Umfang und Inhalt der empfangenen Leistungen

Im Gegensatz zu zentralen Verwaltungsabteilungen bestimmen bei Shared Services die Tochtergesellschaften den Umfang und Inhalt der empfangenen Leistungen. Die häufigsten Aufgaben, die in SSC konzentriert werden, sind Debitoren-, Kreditoren- und Anlagenbuchhaltung, die Kontenabstimmung sowie der IT-Anwendersupport. Wenig verbreitet ist hingegen die Abwicklung des Einkaufs, nur 15 Prozent kaufen via SCC ein. Die Mehrheit der befragten Unternehmen rechnen die Services intern mit ihren Töchtern ab, nur zehn Prozent berechnen Marktpreise. 65 Prozent haben zwischen zwei und vier Center im Einsatz.(pte)