Regelrecht vorgeführt
48 Tage vor dem Ernstfall in Portugal gegen die Niederlande hat eines der größten Debakel der Geschichte die Zuversicht auf eine erfolgreiche Europameisterschaft zerstört. Nach einer Flut von kurzfristigen Absagen (Ballack, Baumann, Nowotny, Lehmann etc.) wurde die Elf von Rudi Völler regelrecht vorgeführt, vor allem vor der Pause betrieb Deutschland vor 15.000 Zuschauern im Stadion Stanescu Rufschädigung. Die Rumänen trafen durch Mihaita Plesan (21.), Razvan Rat (23.), Ionel Danciulescu (36./43.) und Gabriel Caramarin (84.), erst zwei Minuten vor Schluss gelang Philipp Lahm mit seinem ersten Länderspiel-Tor eine Ergebnisverbesserung (88.).
Nur zwei Mal in ihrer Länderspiel-Historie (1909 gegen England und 1913 gegen Belgien) hatte eine DFB-Elf bis zur Pause vier Gegentore hinnehmen müssen. Oli Kahn schäumte: "Für dieses Spiel gibt es überhaupt keine Entschuldigung. Da spielt es keine Rolle, dass einige Spieler kurzfristig ausgefallen sind. Das war eine absolute Blamage und ein großer Rückschlag. Ich habe da keine Worte mehr. Wir haben uns abschlachten lassen."
Völler: "Einfache und amateurhafte Fehler"
Auch Rudi Völler verließ zerknittert das Stadion: "Das Ergebnis tut uns weh. Für die Leistung der ersten Halbzeit gibt es keine Entschuldigung. Natürlich war es eine Formation, die wohl nie wieder so zusammen spielen wird. Ich muss mir selbst den Vorwurf machen, dass ich nicht eher reagiert habe. Es sind einfache und amateurhafte Fehler passiert, die gnadenlos bestraft wurden. Ich muss mich bei den deutschen Zuschauern entschuldigen."