Vier Kategorien
Das klassische Männerbild, an dem sich besonders die Werbung in der Vergangenheit orientiert hat, ist passé. Bei der aktuellen Studie teilten die Motivforscherinnen die maskuline Bevölkerung grob in "Traditionelle" (29 Prozent), "Selbstverwirklicher" (21 Prozent), "Partnerschaftliche" (37 Prozent) und "Verständnisvolle" (elf Prozent) ein. "Eigentlich ein Paradies für Frauen", meinte Nilsson. Allerdings lebt nur die Kategorie "Verständnisvolle" tatsächlich das, was man als "moderne, offene Beziehungsstrukturen" bezeichnen könnte.
Die Namen der einzelnen Kategorien sind gleichzeitig ihre Charakterisierung. Für den "Traditionellen" stehen Karriere und Familie im Vordergrund, wobei der Platz der Frau eher zu Hause ist, während er das Geld verdient. Der "Selbstverwirklicher" interessiert sich vor allem für sich selber, ist sportlich, vergnügungsfreudig und beschäftigt sich mit Mode und Kosmetik. Kinder und Heirat sind eher Nebensache. Die "Partnerschaftlichen" geben an, eine moderne, gleichberechtigte Beziehung zu führen, wobei die "Verständnisvollen" diese dann auch leben.
Entwicklung ist möglich
Bei der größten Gruppe - den "Partnerschaftlichen", die in der Realität ihrem eigenen Ideal kaum entsprechen - sah Karmasin auch die größte Beweglichkeit. "Hier findet eine Entwicklung statt", so die Motivforschung. Doch könne man noch nicht abschätzen, ob diese tatsächlich in offene Beziehungsstrukturen oder wieder zurück in traditionelle Bahnen geht.
Klassische Werte
Die Wertvorstellungen sind ebenfalls klassisch: Männer schätzen bei ihren Geschlechtsgenossen Durchsetzungsfähigkeit und Erfolg. Frauen sollten hingegen einfühlsam, verständnisvoll und sorgend sein - und dabei noch Stil und Attraktivität verkörpern.
Trotz der enormen Wichtigkeit von Erfolg und Karriere stehen Männer dieser Rolle zunehmend skeptisch gegenüber. 43 Prozent der Befragten befürchten etwa, eines Tages beruflich alles erreicht, aber im Leben vieles verpasst zu haben.
Partnerschaftlichkeit