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Foto: APA/dpa/Armin Weigel
Wien - Einst in unseren Breiten als exotische Technologie einiger weniger Grünromantiker belächelt, hat sich die Solarenergie zu einem ernst zu nehmenden Industriezweig gemausert. Allein die Gewinnung von Heißwasser durch Sonnenwärme wird österreichweit in mehr als 170.000 Haushalten eingesetzt. Grund genug für die Forscher und Technologen von Arsenal Research neue, europaweit anerkannte Prüf- und Testeinrichtungen für Solarthermie und Photovoltaik einzurichten. Die Prüfstände wurden am Donnerstag präsentiert.

Bei der technisch-energetischen Nutzung von Sonnenenergie sind Solarthermie und Photovoltaik zu unterscheiden. Bei der Solarthermie wird Wasser in so genannten Kollektoren erwärmt und anschließend direkt als Warmwasser oder zur Energiegewinnung genutzt. Bei der Photovoltaik wird dagegen in erster Linie Licht - nicht Wärme - genutzt, um in auf Halbleiter-Technologie basierenden so genannten Paneelen direkt Strom zu erzeugen. In beiden Fällen sind die Errichtungskosten der Anlagen meist etwas teurer als herkömmliche - mit fossilen Brennstoffen betriebene - Anlagen, da das Sonnenlicht aber nichts kostet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Systeme rentieren.

Österreich

In Österreich könnten ein bedeutender Anteil der Strombedarfs sowie zwei Drittel des Energiebedarfs für Raumwärme und Warmwasser mit der Kraft der Sonne gedeckt werden, sind die Solarenergie-Experten von Arsenal Research überzeugt. Bei der Herstellung von thermischen Solarkollektoren sind österreichische Hersteller schon heute Spitze, sie erzeugen knapp ein Drittel der in Europa produzierten Systeme.

Prüfung

Am Arsenal stehen zur Prüfung der Anlagen eine Außen- und eine Innenstation zur Verfügung. Der Outdoor-Prüfstand kann Kollektoren bis zu 16 Quadratmetern aufnehmen. Während der Prüfung wird die Anlage automatisch dem Sonnenstand nachgedreht, damit stets die optimale Leistung erreicht wird. "Erst im Vorjahr entwickelt und errichtet wurde dagegen ein Indoor-Prüfstand, der mit acht 3.000 Watt starken Scheinwerfern das Sonnenlicht simuliert", sagte Geschäftsfeldleiter "Erneuerbare Energie" von Arsenal Research, Hubert Fechner.

Für die Tests von Photovoltaik-Anlagen kommt es nicht auf die Wärmeentwicklung, sondern nur auf die Belichtung an. Daher reichen Impulse in Form von kurzen Blitzen (zehn Millisekunden). Die Impulse reichen aus, um die genaue Leistung der Paneele berechnen und für den Hersteller zertifizieren zu können. (APA)