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Der Sprecher der US-Truppen im Irak, Brigadegeneral Mark Kimmitt.

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Bild vom Essraum im Abu-Ghraib Gefängnis.

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Washington - Sechs Militärpolizisten der US-Besatzungstruppen im Irak müssen sich unter dem Vorwurf der Misshandlung von gefangenen Irakern vor einem Militärgericht verantworten. Dies berichtete der US-Fernsehsender CBS am Donnerstag unter Berufung auf das US-Verteidigungsministerium in Washington. Der Sender hatte am Vorabend Bilder vom März 2003 gezeigt. Darauf sind Insassen des Abu-Ghraib-Gefängnisses nahe Bagdad zu sehen, die misshandelt und entwürdigend behandelt werden.

Die Bilder

Auf einem Bild sieht man einen auf einer Kiste stehenden Gefangenen, dessen Kopf verhüllt ist und an dessen Hände Kabel gebunden sind. Auf einem anderen Foto sind einem Häftling - in englischer Sprache - Verunglimpfungen auf die Haut geschrieben. Es gibt dem Bericht zufolge auch Bilder, auf denen weibliche und männliche US-Soldaten feixend neben nackten Gefangenen posieren.

Entsetzen

Er sei "entsetzt" über die CBS-Bilder, meinte der Sprecher der US-Truppen im Irak, Brigadegeneral Mark Kimmitt. "Wenn wir nicht selbst vorbildlich sind im respektvollen und würdigen Umgang mit Menschen, ... können wir das auch von anderen Nationen im Umgang mit unseren Soldaten nicht erwarten", sagte Kimmitt laut CBS. "Wir sind alle enttäuscht von der Handlung einiger weniger... an manchen Tagen sind wir nicht immer stolz auf unsere Soldaten".

Insgesamt wurden dem Fernsehbericht zufolge wegen des Verdachts, Gefangene misshandelt zu haben, im vergangenen Monat 17 Soldaten im Irak vom Dienst suspendiert, darunter eine Brigadegeneralin. Die entlarvenden Bilder seien von einem Militärpolizisten gemacht worden, hieß es. Menschenrechtsorganisationen haben wiederholt den angeblich brutalen Umgang der Koalitionstruppen mit Häftlingen angeprangert.

Auch Blair "entsetzt"

Auch er britische Premierminister Tony Blair hat sich bestürzt über die Berichte von Misshandlungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten gezeigt. (APA)