Salzburg, "Bühne der Welt", ist wieder aufgesperrt
Mit dem Frühling beginnt in Salzbug die Tourismus-Hauptsaison. Die Mozartstadt zieht auch dieses Jahr wieder Besucher aus den verschiedendsten Ländern an. Wir recherchierten Zahlen und Fakten zum Boom, der Salzburg jährlich Millionen Euro und Weltbekanntheit bringt.
Redaktion
,
Salzburg - “Salzburg ist im Gegensatz zum Augenschein an einem, sagen wir, sonnigen Julivormittag in der Getreidegasse, keine ausschließlich von Japanern bewohnte Stadt. Es gibt in der Tat ortsansässige Salzburger.“ Dass Herbert Rosendorfer in seinem Fremdenführer „Salzburg für Anfänger“ augenzwinkernd die Existenz echter Salzburger hervorhebt, hat für viele Stadtbeobachter seinen guten Grund. Denn in Festspielzeiten (die Zeit außerhalb dieser wäre, so Rosendorfer, rar geworden,) sieht man mehr Touristen, als Einheimische.
Es sind rund 900 000 Besucher jährlich, die in Salzburg mindestens ein Mal übernachten. Dazu kommen Tagestouristen, deren Anzahl auf vier bis fünf Millionen pro Jahr geschätzt wird. (Zum Vergleich sei erwähnt, dass die Stadt Salzburg rund 146.600 Einwohner zählt.
Treffpunkt verschiedendster Nationen
Salzburg scheint für ein internationales Publikum höchste Attraktivität aufzuweisen. Es kommt, um es im Festspielvokabular auszudrücken, tatsächlich „Jedermann.“
Neben Österreichern, sind vor allem Deutsche, Italiener, Amerikaner, Engländer und Japaner zu finden. Auch Touristen aus Osteuropa sind längst vertreten.
Für Christian Piller, Leiter der Congress Services in Salzburg, gibt es dafür gute Gründe. Zunächst fasziniert die Stadt an sich, sowie das architektonische Ensemble und die Sehenswürdigkeiten, die Salzburg zum Weltkulturerbe machen. Salzburg ist auch die Geburtsstadt Mozarts, was die Stadt weltbekannt macht. Nicht zu vergessen sind Musik und Festspiele. Das herausragende musikalische Angebot zieht Touristen aus allen Ländern an.
Für Andrea Minnich, Sales & Marketing Managerin bei der Tourismus Salzburg Gmbh, liegt der Anreiz der Stadt in der Kombination aus Kultur- und Barockstadt einerseits und der jungen, dynamischen Stadt andererseits. Salzburg bietet jährlich 4000 Kulturveranstaltungen. Daneben gibt es auch 30 Kilometer Radwege, zahlreiche Seen und andere Sportmöglichkeiten.
Das internationale Publikum bringt Salzburg jährlich schätzungsweise 100-200 Millionen Euro. 7000-8000 Arbeitsplätze werden durch den Tourismus generiert.
Der Tagestourismus herrscht vor. Mit der Einführung von Angeboten, wie der Salzburg Card und einem abwechslungsreichen Programm wird versucht, die Besucher länger in der Stadt zu halten. Die Touristen sollen die Stadt nicht nur einmal besuchen, sondern öfter kommen.
Konservativ und doch modern
Salzburg gehe eher in die Richtung des konservativen Kunstverständnisses, meint Christian Piller. Indem man jedoch ältere Werke in modernerer Form vorträgt, Regisseure Alterprobtes modern darstellen, versucht man moderne Akzente zu setzen.
Andrea Minnich sieht Salzburg als moderne Stadt, die aber auch die klassischen Klischees bedient, die die Touristen haben wollen. Sie erwarten sich die Ansicht der Burg, kulturelle Veranstaltungen und das bekommen sie auch.
„Salzburg. Die Bühne der Welt“ heißt der Slogan mit dem die Stadt von der Tourismus Salzurg GmbH beworben wird. Dieser wurde bewusst gewählt, wie Christian Piller erklärt: „Zum einen wollen wir durch diesen anspruchsvollen Slogan signalisieren, dass wir wissen, wie gut wir sind und dadurch selbstbewusst auftreten. Wir haben szenische Darbietungen kultureller Art zu bieten, die Weltniveau haben. Andererseits, wenn die Welt sich treffen will, stellen wir die Bühne zur Verfügung. So zum Beispiel bei einem Internationalen Kongress, wenn aus allen Ländern Delegierte kommen. Der Slogan wurde gewählt, weil wir stolz sein können auf das, was wir bieten.“ (pat & ven)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.