Irak
Verlesung der Irak-Toten in US-TV wird von Sender boykottiert
Sinclair-Kette verhindert Ausstrahlung von ABC-"Nightline" in einigen Städten
Washington - Die Verlesung der Namen der im Irak getöteten
Soldaten Freitag Abend im US-Fernsehen wird wegen des Widerstands
einer großen Mediengruppe von zahlreichen Zusehern nicht verfolgt
werden können. Moderator Ted Koppel wird in seiner Sendung
"Nightline" in ABC die Namen aller US-Soldatinnen und Soldaten
verlesen, die im Irak seit Kriegsbeginn im März 2003 getötet wurden.
Dabei soll der mehr als 500 Soldaten gedacht werden, die bei Kämpfen
gestorben sind, aber auch der etwa 200 Angehörigen der
US-Streitkräfte, die durch Unfälle, Feuer der eigenen Seite und
Selbstmord gestorben sind. Die Medien-Konzern Sinclair Broadcast Group hat jedoch seine
lokalen Fernsehgesellschaften angewiesen, die ABC-Sendung am
Freitagabend nicht auszustrahlen. Koppel wolle mit einem "politischen
Anliegen" die Siegeschancen der USA im Irak schmälern, heißt es in
einer Erklärung. Laut Medienberichten zählt das Sinclair-Management
zu den Großspendern für die Republikaner und hat US-Präsident George
W. Bush im laufenden Wahlkampf mit den maximal zulässigen Spenden
unterstützt. (APA)