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Ursache für das Feuer in dem Luxushotel, der drei Tote forderte, dürfte eine brennende Zigarette in einem Papierkorb gewesen sein.

Foto: APA/EPA/Di Quinzio
Rom - Der Brand in einem Luxushotel in Rom, bei dem am Samstag drei Menschen ums Leben kamen, wurde nach ersten Ermittlungen durch eine glimmende Zigarettenstummel ausgelöst, die zwei betrunkene US-Touristinnen in den Papierkorb geworfen hatten. Fünf weitere Menschen wurden bei dem Feuer verletzt.

Zwei junge Frauen, in deren Zimmer der Brand ausgebrochen war, wurden nach einem Verhör auf freien Fuß gesetzt. Die Amerikanerinnen waren nach Angaben des Hotelpersonals kurz vor dem Brand "sturzbetrunken" in ihr Zimmer zurückgekehrt. Nach Polizeiangaben warfen sie offenbar eine noch brennende Zigarette in einen Papierkorb, in dem zuvor leicht entflammbarer Alkohol ausgelaufen war.

Ein älteres kanadisches Ehepaar starb im Badezimmer seines Hotelzimmers im fünften Stock an Rauchvergiftung, wohin es sich vor dem Brand geflüchtet hatte. Ein 58-jähriger Amerikaner kam beim Versuch ums Leben, sich mit zusammengeknüpften Leintüchern von seinem Balkon im fünften Stock abzuseilen. Seine Frau entkam unverletzt über die Feuerleiter. Rund 200 Gäste konnten sich nach Polizeiangaben in der Nacht zum Samstag über Feuerleitern und die Notausgänge aus dem brennenden sechsstöckigen Hotel "Parco dei Principe" in Sicherheit bringen.

Tennis-Ass Andy Roddick half anderen bei der Flucht

Unter den Gästen war auch Tennis-Ass Andy Roddick, der nach den Worten von Daviscup-Spieler Tomy Haas anderen Gästen auf dem Dach des Hotels bei der Flucht über Feuerleitern half und selbst er als Letzter floh. Der deutsche Tennisspieler Haas kam bei dem Unglück mit dem Schrecken davon. Er war wie 29 weitere Tennisprofis zum Masters-Turnier von Rom in dem Nobelhotel untergebracht. Nach Haas' Worten wurde er Samstag früh gegen 5.30 Uhr von seinem Trainer Red Ayme per Telefon geweckt und flüchtete durch das verqualmte Treppenhaus. Er habe auch zwei panisch wirkende ältere Leute zur Treppe geführt: "Der Rauch nahm immer mehr zu, beißender schwarzer Rauch, ich konnte kaum atmen", erzählte der 26-Jährige.

In dem Hotel am Park der Villa Borghese steigen häufig Staatsgäste ab. Erst vor zwei Monaten war US-Vizepräsident Dick Cheney zu Gast. (APA)