Wien - Politiker aus den jetzt 25 EU-Staaten würdigten am Wochenende die Erweiterung der Union um zehn Länder Osteuropas, Mitteleuropas und Südeuropas. Es folgt eine Auswahl von Zitaten:

"Was vor 20 Jahren eine Utopie war und vor zehn Jahren ein Traum, ist jetzt Wirklichkeit geworden. Das zerrissene Herz von Europa ist heute wieder einig." Bundeskanzler WOLFGANG SCHÜSSEL (V) Freitag Abend beim Festakt im Nationaltheater in der slowakischen Hauptstadt Preßburg.

"Mit dem EU-Beitritt von zehn neuen Mitgliedsstaaten in die Europäische Union wird Europa zum ersten Mal in der Geschichte nicht mit Waffengewalt, sondern friedlich geeint - nach freier demokratischer Entscheidung der Bürger." Bundespräsident THOMAS KLESTIL bei der EU-Gala Samstagabend in Eisenstadt.

"Mit der Erweiterung um zehn Länder wird eine 'große Vision' Realität. Das bis vor Kurzem Undenkbare ist geschafft, eine friedliche europäische Einigung." Außenministerin BENITA FERRERO-WALDNER (V) Freitagabend bei einem festlichen Empfang für die in Wien akkreditierte Diplomatie.

"Aus Krieg haben wir Frieden geschaffen ... Aus Diktatur und Unterdrückung lebendige und stabile Demokratien. Die EU ist etwas 'Einzigartiges", für das es in der Vergangenheit nichts Vergleichbares gibt. Denn nie zuvor wurde ein solches Experiment gewagt." Der irische Ministerpräsident und Ratsvorsitzende BERTIE AHERN beim EU-Sondergipfel Samstagabend zur Begrüßung der zehn neuen EU-Länder in Dublin.

"Die EU-Erweiterung ist eine große Genugtuung für Ungarn. Dieses Volk hat im 20. Jahrhundert sehr viel gelitten. Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, wo die Geschichte uns Gerechtigkeit zuteil werden lässt." Der ungarische Ministerpräsident PETER MEDGYESSY in einer Stellungnahme zur EU-Erweiterung gegenüber der APA.

"Das ist eine Glücksstunde. Und ich möchte uns wünschen, dass uns dieses Glück erhalten bleibt, auch im Alltag mit all seinen Problemen, dass wir nicht die Visionen aus dem Auge verlieren. Wir sind das junge Europa." Der Kanzler der deutschen Vereinigung, HELMUT KOHL, bei einem Festakt in Zittau im deutsch-tschechisch-polnischen Grenzgebiet.

"In dieser Nacht wird die Teilung Europas für immer überwunden sein. Nicht das alte oder das neue Europa, sondern das junge Europa beginnt eine neue Zukunft!". Der ehemalige deutsche Außenminister HANS-DIETRICH GENSCHER in Berlin.

"Bis heute war Europa die Hoffnung Sloweniens, jetzt wird Slowenien zu Hoffnung Europas." Der slowenische Ministerpräsident ANTON ROP auf dem grenzüberschreitenden Platz zwischen den Städten Gorizia in Italien und Nova Gorica in Slowenien.

"Ich hoffe fest, dass er (der EU-Beitritt) vor allem die Souveränität der postkommunistischen Mafiosi, der ökonomischen Hochstapler, der finanziellen Akrobaten und ihrer politischen Beschützer sowie der sauertöpfischen Ideologen des Mistkäfertums beschränken wird, die als das höchste nationale Interesse ausgegeben werden". Der tschechische Ex-Präsident und Schriftsteller VACLAV HAVEL bei einem Festkonzert im Prager Nationaltheater an die Adresse von EU-Kritikern. (APA)