Mexiko/Buenos-Aires - Mexiko und Peru haben ihre Botschafter nach verbalen Angriffen von Kubas Staats- und Parteichef Fidel Castro aus Havanna abgezogen. Roberta Lajous und Juan Alvarez Vita würden in Kürze in Mexiko-Stadt und Lima zurückerwartet, berichteten nationale Medien am Montag.

Mexikos Außenminister Luiz Ernesto Derbez teilte zugleich mit, dass der kubanische Botschafter in Mexiko, Jorge Bolanos, Mexiko binnen 48 Stunden verlassen müsse. Die Regierungen Mexikos und Perus reagierten damit auf Äußerungen Castros, der in seiner Rede zum 1. Mai beide Länder heftig kritisiert und ihnen Unterordnung unter die Interessen der USA vorgeworfen hatte.

Die Ausweisung des kubanischen Botschafters aus Mexiko bedeutet einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den beiden früher befreundeten lateinamerikanischen Ländern. Das Verhältnis hat sich seit dem Amtsantritt von Mexikos Präsident Vicente Fox vor gut drei Jahren drastisch verschlechtert, weil Mexiko immer wieder öffentlich Menschenrechtsverletzungen in Kuba anprangerte.

In seiner Rede sagte Castro am Samstag, dass Mexiko sein Ansehen in Lateinamerika und der Welt ruiniert habe, weil es am 15. April dieses Jahres in der UNO-Menschenrechtskommission in Genf gegen Kuba gestimmt habe. Dem peruanischen Präsidenten Alejandro Toledo hielt Castro vor, angesichts seiner niedrigen Popularität von nur knapp zehn Prozent "regiere er wohl gar nicht mehr". Das täten vielmehr die "internationalen Konzerne und die Oligarchen".

"Hochmut und Lüge" <7b>

Kuba hat Mexiko wegen des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen auf Botschafterebene scharf attackiert. Die Entscheidung Mexikos sei von "Hochmut" und "Lüge" geprägt, hieß es in einer Erklärung Havannas am Montag. Kuba werde eine "angemessene Antwort" geben. (APA/dpa)