Der Journalist und Dichter Rivero wurde im März vergangenen Jahres gemeinsam mit 74 anderen Kollegen inhaftiert und wegen "Zusammenarbeit mit einer ausländischen Macht" zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Haftbedingungen werden als miserabel beschrieben. Er muss die Strafe außerdem in einem 500 Kilometer von Havanna entfernten Gefängnis verbüßen, was Verwandtenbesuche erschwert.
Langjährigen Einsatz für unabhängige Berichterstattung
1995 gründete Rivero unabhängige Nachrichtenagentur "Cuba Press". Sie lieferte Artikel über Kuba an ausländische Medien. Er erhalte den UNESCO-Preis für Pressefreiheit für seinen langjährigen Einsatz für unabhängige Berichterstattung - das große Qualitätskriterium im Journalismus, so Matsuura.
In seiner Presseerklärung zum Internationalen Tag der Pressefreiheit betonte der UNESCO-Chef die wichtige Rolle unabhängiger Medien während und nach Konflikten. Die Sicherheit von Menschen könne von verlässlichen Informationen abhängen; die Medien könnten einen Beitrag zu "Wiederaufbau und Versöhnung" leisten. Matssuura stellt auch einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Pressefreiheit her: "Eine freie Presse ist kein Luxus, der auf bessere Zeiten warten kann; er ist vielmehr Teil des Prozesses, durch den bessere Zeiten hergestellt werden."
Rivero wurde 1945 geboren. Er studierte Journalismus in Havanna und arbeitete für die Nachrichtenagentur "Prensa Latina". Seit er 1988 das staatlich kontrollierte Medium verließ, wurde er bis zu seiner Verhaftung mehrmals verhört und in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die mit 25.000 US-Dollar (20.926 Euro) dotierte Auszeichnung wurde in Abwesenheit des Preisträgers in Belgrad vergeben. Sie erinnert an den kolumbianischen Journalisten Guillermo Cano, der 1987 nach einer Artikelreihe über Rauschgifthändler in Kolumbien ermordet wurde.