Clausthal - Im Rahmen des Projekts "Tai-Chi" (Tangible Acoustic Interfaces for Computer Human Interaction) wollen Forscher des Instituts für Maschinenwesen der Universität Clausthal eine neue digitale Kommunikationsform entwickeln. Ein Team rund um Professor Peter Dietz ist auf der Suche nach einer Methode, einem Computer beizubringen, einfache Klopfzeichen zu verstehen. Dazu ist es notwendig, Wände, Fenster oder Tischplatten in gigantische 3D-Touch-Screens zu verwandeln um so eine neue, intuitiv für jeden verständliche Mensch-Maschinen-Schnittstelle zu entwickeln.

Das Projekt beruht auf der Tatsache, dass jede Interaktion mit einem physischen Objekt eine akustische Welle erzeugt, sowohl im Inneren des Körpers als auch an dessen Oberfläche. Diese akustischen Muster werden visualisiert und charakterisiert. Dabei wird untersucht, wie diese Körper bei Berührung oder Verschiebung reagieren, so dass ein neues Alphabet der Kommunikation mit der Cyber-Welt entsteht.

Der Gedanke dahinter

"Die bisherigen Kommunikationsschnittstellen wie Maus, Tastatur oder Spielekonsolen haben eine Reihe von Nachteilen und Spracherkennungssoftware oder Bilderkennungssysteme sind nur beschränkt einsetzbar. Wir werden eine neue, berührbare und akustische Schnittstelle verwirklichen", erklärt Tai-Chi-Projektleiter Professor Peter Dietz. Ein Reiben über die Oberfläche eines Tisches, ein Schaben oder Klopfen mit dem Finger, langsame oder schnelle Bewegungen, und der Computer hat verstanden. Das ist die Vision der Ingenieure.

Vom Militär werden akustische Sensoren bereits eingesetzt, aber keine diese Anwendungen ist für das Tai-Chi-Projekt tauglich. Es existieren auch bereits einige kommerzielle Produkte, aber sie sind auf Glasflächen und bescheidene Abmessungen beschränkt. "Unser Ziel ist es, diese Technologie für jedermann erschwinglich zu machen. Wenn wir das geschafft haben, sind nahezu unbegrenzte Anwendungen vorstellbar", so Dietz. (pte)