Tagelang musste in Wien-Wieden eine Zweijährige neben der Leiche ihrer Mutter leben, weil der Tod der Frau nicht entdeckt worden ist. Die 33-jährige Melanie W. ist offenbar im Bad ihrer Wohnung in der Schaumburgergasse 4 gestürzt und in Folge gestorben. Bemerkt wurde der Vorfall schließlich am Montagnachmittag, als der Kindergarten ihres fünfjährigen Sohnes Alarm schlug, weil sie ihn nicht abgeholt hat.

Todesursache noch nicht geklärt

Der Grund für den Tod der Frau ist noch nicht geklärt. Laut Monika Dalmatiner vom Polizeikommissariat Margareten könnte die Frau allerdings einen Kreislaufkollaps erlitten haben. Dabei ist sie offenbar so unglücklich gefallen, dass sie tödliche Verletzungen erlitt. Ersten Ermittlungen zu Folge dürfte sie höchstens zwei Tage leblos in der Wohnung gelegen sein, so Dalmatiner.

Türe aufgebrochen

Der fünfjährige Sohn der Frau war am Wochenende bei ihrem Ehemann, von dem sie getrennt lebte. Er hatte den Buben am Montag in den Kindergarten gebracht. Als die Verstorbene das Kind nicht wie verabredet abgeholt hat, und sie auch nicht auf Telefonanrufe reagierte, wurde die Tür aufgebrochen.

Kind ist wohlauf

Das Mädchen dürfte den Zwischenfall zumindest ohne physische Wunden überstanden haben. Das Kind wurde am Montag im Wiener AKH aufgenommen. Laut einer Aussendung wurden keine gesundheitlichen Schäden oder Auffälligkeiten festgestellt worden. "Es ist wohl auf, trinkt und isst mit gutem Appetit", hieß es seitens der behandelten Ärzte.

Am Dienstag ist eine Besprechung mit den Hinterbliebenen am zuständigen Jugendamt geplant. Dabei soll das weitere Vorgehen geklärt werden. (APA)