Europa
Handgranatenexplosion vor Haus des Chefs der Konservativen
DISY-Chef Anastasiades ist Unterstützer des Annan-Plans - Keine Verletzte, nur Schäden an Hausfassade
Nikosia - Unbekannte haben in der Nacht auf Dienstag
eine Handgranate vor das Haus des Präsidenten der konservativen
griechisch-zypriotischen Partei DISY, Nikos Anastasiades, geworfen.
Verletzt wurde niemand. Schäden entstanden an der Fassade des Hauses
in Nikosia, teilte die zypriotische Polizei mit. Der DISY-Chef war
einer der wenigen griechisch-zypriotischen Politiker, die sich beim
Doppelreferendum am 24. April für den Plan von UNO-Generalsekretär
Kofi Annan zur Wiedervereinigung der seit 30 Jahren geteilten
Mittelmeerinsel ausgesprochen hatten. 76 Prozent der griechischen Zyprioten lehnten den Annan-Plan ab,
weil dieser der überwiegenden Mehrheit der nach der türkischen
Invasion 1974 aus dem Norden vertriebenen 200.000 griechischen
Zyprioten die Rückkehr in ihre Heimatorte verwehrt. Gleichzeitig
sieht er vor, dass ein großer Teil der von der Türkei angesiedelten
110.000 Festlandtürken auf der Insel bleiben kann, und räumt der
Türkei ein Interventionsrecht ein. Völkerrechtlich ist zwar ganz
Zypern am 1. Mai der Europäischen Union beigetreten, doch findet das
Regelwerk der Union in dem seit 1974 von der Türkei militärisch
besetzten Norden keine Anwendung, obwohl die türkischen Zyprioten
mehrheitlich für den Annan-Plan votiert haben. (APA/dpa)