Reykjavik/Helsinki - Island verschärft die Einwanderungsregeln. Das isländische Parlament "(Althing) beschloss am Freitag vergangene Woche eine entsprechende Gesetzesänderung mit den Stimmen der konservativen Regierung. Unter anderem können künftig junge Leute zwischen 18 und 24 Jahren, die in dieser Altersspanne eine Ehe mit einem Isländer oder einer Isländerin eingehen, nicht mehr auf Grund der Heirat die isländische Staatsbürgerschaft erlangen.

Kritik der Opposition

Die Opposition kritisiert die neue Regelung heftig. Beanstandet wird vor allem die generelle Umkehr der Beweislast für Ehepartner, dass ihre Ehe nicht zum Zweck der Erlangung einer Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis in Island für den zuziehenden Ehepartner geschlossen wurde. Auch die Einräumung weit reichender Befugnisse für die Polizei, wie etwa das Recht auf die Durchführung einer Hausdurchsuchung bei Verdacht des Vorliegens einer "Green-Card-Ehe" sorgen in Island für Empörung. Die Regierung unter Ministerpräsident David Oddson sieht dagegen einen verstärkten Trend zu Zweckehen und damit verbunden eine Bedrohung der isländischen Gesellschaft.

Island folgt dänischem Muster

Island folgt mit den verschärften Einwanderungsregeln dem Muster von Dänemark, das bereits im Juli 2002 ähnliche Regeln eingeführt hatte. Auch dort hatte es heftige Diskussionen um die verschärften Zuwanderungsregeln gegeben. Island ist Mitglied der NATO, nicht jedoch der Europäischen Union. (APA)