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Bode Miller (USA/li) und Stephan Eberharter (AUT) fahren nächste Saison mit gleichem Material, es sei denn Eberharter lässt das rennmäßige Skifahren sein.

Foto: APA/ Gindl
Wien/Altenmarkt - Die beiden Ski-Superstars fahren künftig auf den gleichen Skiern um Medaillen und die große Kristallkugel. Sechs Tage, nachdem Doppel-Olympiasieger Hermann Maier seinen Vertrag bei Atomic um drei Jahre verlängert hatte, gab Atomic am Dienstag die Verpflichtung des US-Doppelweltmeisters Bode Miller für zwei Jahre bekannt. Miller war zuletzt auf Rossignol unterwegs, benützt künftig aber Ski, Schuhe und Bindung von Atomic. Mit Benjamin Raich ist ein weiterer Weltcup-Anwärter auf Atomic-Ski unterwegs.

Miller (26) hatte schon während der Saison mit einem Markenwechsel geliebäugelt, Maier (31) war wiederum von Rossignol umworben worden. Nach ausführlichen Tests im Frühjahr entschied sich der Amerikaner nun tatsächlich für die Produkte aus Altenmarkt in Salzburg. "Das freut uns natürlich sehr", sagte dazu Atomic-Österreich-Geschäftsführer Dr. Michael Schineis am Dienstag. "Er hat sich damit für die Chance zu gewinnen entschieden."

Eberharter entscheidet über seine Zukunft im Sommer

Behauptungen von Rossignol-Rennleiter Francois Sedan, Miller würde bei Atomic Ski und Service des "zurückgetretenen" Stephan Eberharter übernehmen, wies Schineis zurück. "Wer so etwas sagt, hat vom Skisport keine Ahnung. Dieser Meldung fehlt jegliche Substanz, weil Eberharter und Miller völlig unterschiedliche Ski benötigen." Der zweifache Weltcup-Gesamtsieger aus Tirol, dessen Atomic-Vertrag ausgelaufen ist, will erst im Sommer über seine Zukunft Auskunft geben.

Schineis sieht darin kein Problem. "Wir sind flexibel. Wenn Stephan weiterfahren will, in welcher Form auch immer, werden wir eine Lösung für ihn finden. Das ist Ehrensache. Es wird ihm weder an Material noch an Service fehlen." Auch ÖSV-Pressebetreuer Robert Brunner schlug in diese Kerbe. "Von Stephan gibt es dazu keine Erklärung, weder pro noch kontra. Er wird seine Entscheidung irgendwann im Juni bekannt geben."

"Keine Konflikte"

Schineis glaubt auch nicht an Probleme mit einem "M&M"-Team. "Im Gegenteil. Sie werden beide von der Forschung und der Entwicklung profitieren", ist Schineis überzeugt. Der Rennstall und das Budget bei Atomic seien groß genug, um allen Läufern bestes Material zur Verfügung zu stellen. Außerdem habe Maier im Wissen um die Miller-Verpflichtung verlängert, auch Miller sei klar gewesen, dass er künftig mit Maier in einem Team fahre. "Schineis: "Wir haben immer für alle gute Ski gemacht, ich sehe keine Konflikte."

Letztlich ist das Engagement von Miller, der vor Rossignol bereits auf österreichischen Ski (Fischer) unterwegs gewesen war, natürlich auch eine marktstrategische Entscheidung. Mit einer Million Paar Ski ist der Markt USA/Kanada ein doppelt so großer wie Österreich. Miller soll nun helfen, diesen Markt für Atomic auszubauen. Schineis: "Dort müssen wir Präsenz zeigen."

Atomic hat sich ja auch auf dem Damensektor verstärkt (Michaela Dorfmeister), im Speed-Bereich der Herren kann Miller künftig zusammen mit seinem Landsmann und neuen Markenkollegen Daron Rahlves servicemäßig betreut werden. (APA)